Rosenheim – Zwei 44 und 55 Jahre alte Beamte der Bundespolizei sowie ein Mitglied der Rosenheimer Sicherheitswacht sollen am späten Donnerstagabend in einem Rosenheimer Lokal in alkoholisiertem Zustand fremdenfeindliche Äußerungen von sich gegeben haben. Die Bundespolizisten, die nicht bei der Inspektion Rosenheim Dienst tun, stehen außerdem im Verdacht, den Hitlergruß gezeigt zu haben. Sie wurden mittlerweile vom Dienst suspendiert, wie das Bundespolizeipräsidium in Potsdam mitteilte. Die Staatsanwaltschaft Traunstein und das für Staatsschutzdelikte zuständige Fachkommissariat der Kripo Rosenheim ermitteln in der Angelegenheit.
Pressesprecher Andreas Guske vom Polizeipräsidium Oberbayern Süd in Rosenheim betonte am Sonntag im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen, man stehe am Anfang der Ermittlungen und müsse nun beweiskräftige Aussagen über das genaue Handeln der Verdächtigen erhalten.
Fest steht bisher nur, dass sich das Trio in seiner Freizeit im Terrassenbereich des Lokals aufhielt. Ein ebenfalls am Tisch sitzender Zeuge hatte die fremdenfeindlichen Äußerungen wahrgenommen und die Polizei alarmiert. Was die unter Tatverdacht stehende Person der Sicherheitswacht betrifft, macht die Polizei derzeit ebenso keine näheren Angaben wie zu dem Lokal, in dem sich die Vorfälle zugetragen haben sollen. „Wir wollen keine Beeinflussung von Zeugen. Was die Person der Sicherheitswacht betrifft, wäre sie bei Nennung von Details aufgrund des kleinen Kreises, der infrage kommt, für die Allgemeinheit identifizierbar“, begründete Guske die Zurückhaltung. Man werde die Öffentlichkeit aber auf dem Laufenden halten. Fest steht laut Guske jedoch, dass das Mitglied der Sicherheitswacht keinen Hitlergruß gezeigt habe.
Das Staatsschutz-Kommissariat ermittelt aktuell noch in einem weiteren Fall wegen des Verdachts der Volksverhetzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Im Fokus steht ein 27-jähriger Mann, der zu mitternächtlicher Stunde im Stadtgebiet von Rosenheim unter anderem den Hitlergruß gezeigt haben soll. Ein Zeuge verständigte die Polizei, die die Identität des Mannes feststellte und die Kripo einschaltete. tt