Lückenschluss im ÖPNV

450000 Kilometer mehr pro Jahr

von Redaktion

Wenn Stadt und Landkreis Rosenheim Lücken im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) wirkungsvoll schließen wollen, müssen öffentliche Verkehrsmittel in der Region pro Jahr eine Zusatzleistung von rund 450000 Kilometer erbringen. Davon geht das mit der Erstellung eines Mobilitätskonzeptes beauftragte Fachbüro aus.

Rosenheim – „Wir sollten keinen Zeitdruck aufbauen“. Diese Meinung von stellvertretender Landrätin Alexandra Burgmaier (SPD) teilte der Kreistag uneingeschränkt, als die Firma „plan: mobil Verkehrskonzepte und Mobilitätsplanung“ dem Gremium einen Zwischenbericht über ihre bisherigen Aktivitäten zur Erstellung der Studie vorlegte. Ein grobes Zeitfenster gibt es allerdings durchaus, über das Anja Witzel und Dr. Timo Barwisch von dem beauftragten Büro den Kreistag unterrichteten. Neben der Bestandsaufnahme ist mittlerweile auch die Mängelanalyse abgeschlossen. Der Entwurf für die Fortschreibung des Nahverkehrsplans soll Ende des Jahres vorliegen und anschließend ins Anhörungsverfahren gehen. Die Endfassung soll irgendwann im Frühjahr nächsten Jahres vorliegen,

Was 450000 zusätzliche ÖPNV-Kilometer pro Jahr aus finanzieller Sicht bedeuten, auch darüber gab Witzel dem Kreistag Aufschluss. Sie rechnet mit Kosten von 2,60 Euro pro Kilometer, was eine Gesamtsumme von knapp 1,2 Millionen Euro ergibt.

Die Gutachter haben auch bereits die Kosten für einige Einzelmaßnahmen errechnet, die der Zwischenbericht enthält. Eine neue Busverbindung zwischen Bad Aibling und Miesbach beispielsweise, die werktags zur Hauptverkehrszeit im Stundentakt fährt und am Samstag alle zwei Stunden, schlägt bei sieben Hin- und Rückfahrten von Montag bis Freitag und drei Fahrten am Samstag mit jährlichen Mehrkosten von rund 200000 Euro zu Buche. 86000 Euro Zusatzkosten ergäben sich, wenn das Angebot an Busverbindungen zwischen dem Bereich Stehphanskirchen/Riedering und der Stadt Rosenheim werktags auf einen 30-Minuten-Takt zur Hauptverkehrszeit und einen Stundentakt am Wochenende umgestellt würde.

Wie es bis zur Vorlage des Entwurfes weitergeht, davon haben die Fachleute bereits konkrete Vorstellungen. Im Oktober findet ein Workshop des Verkehrsausschusses der Stadt Rosenheim statt. Ebenfalls im Oktober beginnen sogenannte Regionalkonferenzen, in denen regionsspezifische Details der Studie weiterentwickelt werden, sowie eine sechs Wochen dauernde Online-Beteiligung, in deren Rahmen Anregungen unterbreitet und Kritik vorgetragen werden kann. Irgendwann im November oder Dezember steht dann noch einmal ein Gespräch mit den Verkehrsunternehmern auf dem Plan. Über die Diskussion im Kreistag berichten wir gesondert.

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