Sein außerrosenheimisches Feldforschungsprojekt „Volksfeste in Bayern“ treibt der Wiesnigel Ignaz unermüdlich voran: in Dachau, München, Straubing, Wasserburg, Haag, Bad Aibling, Großkarolinenfeld oder Pang. Nun besuchte der Ignaz auch Mühldorf. Um den Abend auf der gleichzeitig stattfindenden heimischen Wiesn nicht zu verpassen, schaute er bei einem mittäglichen Ausflug über den Auer’schen und Flötzinger’schen Teller- und Masskrugrand. Die Parkplatzlogistik in Mühldorf auf dem Sandrennbahngelände gleich nebenan und der kurze Weg vom Fest in die Altstadt gefielen dem Ignaz sehr, ebenso wie die hübsche Volksfestkönigin. Diese war natürlich im Dirndl unterwegs, im Gegensatz zu ihrem Volk, das – anders als in Rosenheim – einen Trachtenanteil von weniger als 50 Prozent bot. Der Ignaz traf sich natürlich auch mit seinem Kollegen, dem „Hasen“ (Redakteur Wolfgang Haserer vom Mühldorfer Anzeiger), der ihn samt Igelfrau (das historische „Rennats“ wurde nicht wiederholt) zum Kaffee einlud. In einem der drei Mühldorfer Zelte, das der Fernsehkoch Alfons S. betreibt, wird nur Weißbier ausgeschenkt. „Den Schuh(beck) sollten wir uns in Rosenheim nicht anziehen“, befand Ignaz, der sich aber eine ergänzende Bierbichler-Weißbier-Enklave im Flötzinger-Umfeld durchaus vorstellen könnte: „Beim Auerbräu geht das mit dessen Weißbier ja schon längst.“ hh