Kiefersfelden – Viel Arbeit hatten die Beamten der Bundespolizei, die am Dienstagabend in der Grenzkontrollstelle auf der Inntalautobahn im Einsatz waren. Sie waren nicht nur wegen mehrerer albanischer, georgischer oder türkischer Pkw- und Businsassen gefordert, die ohne die notwendigen Einreisepapiere unterwegs waren. Auch eine gewalttätige Brasilianerin hat die Beamten längere Zeit beschäftigt. Außerdem musste der Pkw eines Slowaken, der an der Kontrollstelle „durchgebrochen“ war, von der Polizei verfolgt werden.
Der Slowake wollte sich beim Grenzübertritt gar nicht erst kontrollieren lassen. Der Weisung der Bundespolizei, anzuhalten, kam er nicht nach. Stattdessen gab er an der Kontrollstelle Gas und fuhr davon. Nach kurzer Verfolgung auf der Inntalautobahn konnte der Mann gestoppt werden. Schnell stellte sich heraus, weshalb der 54-Jährige kein Interesse an einer Überprüfung durch die Polizei hatte. Die Beamten nahmen im Fahrzeug einen starken Alkoholgeruch wahr. Ein Test ergab, dass der 54-Jährige mit einem Wert von über zwei Promille am Steuer saß. Der Betrunkene wurde festgenommen und der Polizeiinspektion Kiefersfelden überstellt. Auf ihn kommt ein Verfahren wegen Trunkenheit im Verkehr zu.
Wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte wird sich außerdem eine Brasilianerin verantworten müssen. Die Frau war zu Fuß auf der Tank- und Rastanlage Inntal-Ost unterwegs und lief auf die eingesetzten Kontrollkräfte zu. Als diese die 44-Jährige ansprachen und nach dem Ausweis fragten, wurde sie sogleich ausfällig und aggressiv. Zunächst beschimpfte sie die Beamten lautstark, dann verlieh sie ihrem Missmut über die Aufforderung, sich auszuweisen, mit Schlägen Nachdruck. Die Frau, die sich offenkundig in einer psychischen Ausnahmesituation befunden hatte, wurde zur Bundespolizeiinspektion nach Rosenheim gebracht.
Auch dort attackierte sie die Beamten, sodass die Brasilianerin von ihnen schließlich gefesselt werden musste. Die grenzpolizeilichen Nachforschungen ergaben, dass die 44-Jährige über eine österreichische Aufenthaltsgenehmigung verfügt und im Nachbarland auch einen festen Wohnsitz hat. Nachdem sie sich schließlich beruhigt hatte, stellte ein hinzugezogener Arzt fest, dass eine Selbstgefährdung der Frau ausgeschlossen werden könne.
Daher wurde die Brasilianerin am Mittwochmorgen aus dem Gewahrsam entlassen. Wegen ihrer Tätlichkeiten wird sie sich voraussichtlich schon bald strafrechtlich verantworten müssen. Der Vorwurf: Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.re