Zum Auftakt gleich sportlich

von Redaktion

Netzwerk soll Bewegung und gesunde Ernährung fördern – Erstes Kursangebot am 4. Oktober

Rosenheim – Gleich zu Beginn wurde es sportlich. „Jetzt rutschen Sie bitte einmal ganz nach vorne auf Ihre Stuhlkante, und dann stehen Sie nur mit der Kraft der Beine auf“, bat Gesundheitsmanagerin Lena Pietsch die Zuhörer. Danach wurden die Aufgaben schwerer: Mit nur einem Bein und geschlossenen Augen sollten die Anwesenden anschließend diese Übung ausprobieren. Eine Herausforderung für den Gleichgewichtssinn. Kein Wunder, dass sich viele der überwiegend älteren Gäste der Veranstaltung ein Kichern nicht verkneifen konnten. Damit hatte Gesundheitsmanagerin Pietsch gleich zu Anfang vermittelt, um was es ihr geht: „Bewegung macht Spaß!“

Gesund und aktiv älter werden, das ist das Ziel von „Netzwerk Generation 55 plus – Ernährung und Bewegung“ vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Rosenheim. In der Aula des Amtes fand nun die Auftaktveranstaltung für die neue Angebotsreihe statt. Zahlreiche interessierte Gäste – darunter Ortsbäuerinnen, Kreisbäuerin Katharina Kern und Vertreter von Einrichtungen im Senioren- und Gesundheitsbereich – waren gekommen. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels möchte das Netzwerk Menschen ab 55 Jahren durch gesundheitsfördernde Angebote zu einer ausgewogenen Ernährung und mehr Bewegung motivieren. Dazu finden ab Oktober unterschiedliche kostenlose Veranstaltung statt (wir berichteten).

„Ernährung ist die große Herausforderung der Zukunft“, betonte Wolfgang Hampel, der Leiter des AELF. Die Gesellschaft ändere sich. Die Weltbevölkerung wachse nicht nur beständig, die Menschen ernährten sich auch anders. Die geburtenstarken Jahrgänge kämen jetzt ins Rentenalter. Diese Menschen zu begleiten, damit sie möglichst gesund möglichst alt würden, das habe man sich mit dem Netzwerk zur Aufgabe gemacht. Daher freute sich der Behördenleiter besonders darüber, dass die Rosenheimer Bewerbung für das Projekt beim Bayerischen Landwirtschaftsministerium auf offene Ohren gestoßen ist.

Bayernweit gibt es das Netzwerk in zehn Landwirtschaftsämtern. Die Angebote richten sich präventiv in erster Linie an gesunde Menschen und stellen keine Therapie dar. Die Referentinnen sind ausgebildete Experten in den Bereichen Sport, Ernährung oder Hauswirtschaft. Themen sind zum Beispiel „Richtig trinken“, „Essen ab der Lebensmitte“, Kochkurse für Männer oder den kleinen Haushalt sowie Bewegungsseminare wie „In Balance bleiben“. Die insgesamt 19 Veranstaltungen finden in den Räumen von Kooperationspartnern wie dem Bildungswerk Rosenheim, der Caritas-Begegnungsstätte für Senioren in Rosenheim oder dem Bürgerhaus Raubling statt. Weitere Kooperationspartner werden noch aufgenommen, denn mit dem Angebot soll idealerweise der gesamte Landkreis abgedeckt werden. Wer Interessierte und passende Räume hat, kann auch einen individuellen Termin vereinbaren – ebenfalls kostenlos.

Anna Bruckmeier, verantwortlich für den Bereich Bildung beim AELF, erklärte, dass solche Seminare, Vorträge und Praxiseinheiten auch in Zeiten des Internets sinnvoll seien. „Die Menschen wollen nicht nur Infos, sie wollen in Kontakt treten, Erfahrungen austauschen, etwas gezeigt bekommen und ausprobieren“, sagte sie.

Dr. Anja Mayr, die Projektverantwortliche beim AELF, erläuterte den Hintergrund des Netzwerks. Eine Herausforderung des demografischen Wandels sei die Zunahme von Erkrankungen in einer Altersgruppe, die sich in steigenden Kosten, aber auch in einer insgesamt angespannten Situation in der Pflege niederschlagen würde. Da sei es in vielerlei Hinsicht sinnvoll, die Menschen zu einem gesunden Leben zu motivieren. Beim Netzwerk gehe es um die Ernährungsbildung von Einzelpersonen. Allerdings solle es auch den Austausch und die Kooperation zwischen den regionalen Akteuren in der Seniorenarbeit fördern sowie Angebote bündeln. Die Kurse sollten nicht belehren, sondern mit Impulsen Anreize schaffen, die Ideen im eigenen Leben umzusetzen. Wichtig sei daher die Praxis- und Alltagstauglichkeit. „Dabei stellen wir die vorhandenen Kompetenzen der Teilnehmer in den Mittelpunkt und vermitteln ein positives Altersbild“, betonte Mayr.

Einblick in die

Themen gegeben

Die Referentinnen Marion Bernhardt, Cornelia Opielka und Irmgard Inninger gaben anschließend kurze Einblicke in ihre Themen. Zum Schluss wurde es mit Gesundheitsmanagerin Lena Pietsch, die die Aktiv-Kurse anbietet, noch mal sportlich, beispielsweise beim „Bewegungs-Würfeln“. „Bewegung macht nicht nur Spaß, sie lässt sich auch ganz einfach in den Alltag integrieren“, betonte Pietsch.

Los geht es mit dem ersten Angebot „Genussvoll essen, das Herz stärken“ am Donnerstag, 4. Oktober, von 14.30 bis 16 Uhr im Bildungszentrum Rosenheim. Nähere Informationen finden sich unter www.aelf-ro.bayern.de/generation55plus.

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