Rosenheim – Der Rosenheimer Pfarrer Sebastian Obermaier, im August 2016 plötzlich und unerwartet an einem Herzinfarkt verstorben, ist nicht nur unvergessen. Der Tod des „Padre“ hat in Bolivien auch eine riesige Lücke hinterlassen und viele Fragen aufgeworfen. Die gute Nachricht zwei Jahre später: Inzwischen wurden Antworten gefunden und alle notwendigen Weichen gestellt, damit das Lebenswerk des Rosenheimer Seelsorgers in seinem Sinne fortgeführt wird.
Am 24. Oktober wäre der „Padre“ 84 Jahre alt geworden. Zum Gedenken an Obermaier, der jahrzehntelang in der bolivianischen Großstadt El Alto wirkte, findet am kommenden Mittwoch um 19 Uhr in der St.- Nikolaus-Kirche am Ludwigsplatz ein Jahresgottesdienst statt. Die Messe zelebriert sein Bruder, Domkapitular em. Josef Obermaier.
Schon vor wenigen Tagen hat Eugenio Scarpellini, Bischof von El Alto, die Heimatstadt des „Padre“ besucht. Scarpellini verband eine Rom-Reise mit einem Rosenheim-Besuch und unterstrich dabei, wie sehr ihm am Herzen liegt, was der „Padre“ in Jahrzehnten in El Alto und in der Pfarrei „Cuerpo de Cristo“ geschaffen hat. Schließlich hat „Boliviens Mann des Jahres 2003“ dort nicht nur eine lebendige katholische Pfarrei hinterlassen, sondern auch viele Sozialprojekte verwirklicht: Unter anderem sind Schulen, ein Altenheim und Kinderzentren entstanden. Ebenso hat Obermaier im Fernsehen den katholischen Bildungskanal 57 aufgebaut, der bis 2019 digital senden muss.
„Wir schaffen das. Mein Bruder wäre stolz auf seine Leute“, sagt Hans Obermaier, der in Rosenheim zusammen mit Georg Liegl aus Aschau die treibende Kraft der „Stiftung Bolivienhilfe Padre Obermaier e. V.“ ist. Dieses Duo hat zusammen mit Bischof Scarpellini, Padre Justini Limachi, dem neuen Pfarrer von „Cuerpo de Cristo“, Gregorio Condori, Geschäftsführer der Stiftung in El Alto, sowie Reiner Wilhelm und Dr. Anna Barrera von Adveniat die erforderlichen Maßnahmen ergriffen. Alles kam auf den Prüfstand, neue Strukturen wurden geschaffen – unter anderem, um eine nachvollziehbare Verwendung der Spendengelder aus Deutschland zu garantieren. „Denn ohne Spenden wäre Vieles nicht möglich“, sagt Georg Liegl, Vorstand der „Stiftung Bolivienhilfe“. ls