Smartphones für Kinder?

von Redaktion

Projekt „Medienbalance“ der Neon-Suchtberatungsstelle Rosenheim soll aufklären

Rosenheim – Sollen Kinder beim Übertritt von der vierten in die fünfte Klasse ein Smartphone erhalten? Soll die Grundschule bereits ab der ersten Klasse digitale Medien im Unterricht einsetzen? Eltern und Schulen stehen heute vor diesen und weiteren Fragen der Medienerziehung. Das Projekt „Medienbalance“ von der Neon-Suchtberatungsstelle Rosenheim soll Aufklärungsarbeit leisten.

Eltern und Schulen werden von vielen Seiten beeinflusst: Mit dem „Masterplan Bayern Digital“ wurde vom Ministerrat ein umfangreiches Digitalisierungsprogramm beschlossen. Zudem herrscht die Sorge, dass Kinder, die nicht rechtzeitig in Kontakt mit digitalen Medien kommen, den Anschluss an die digitale Welt verpassen und sich im Berufsleben entsprechend schwer tun. Gleichzeitig werden auch die warnenden Stimmen von Forschern und Psychologen immer lauter, die vor „Digitaler Demenz“, „Digitaler Depression“ und „Digitalem Burnout“ warnen. Wie also sollen sich Schulen und Eltern in diesem Spannungsfeld zum Wohle der Kinder verhalten?

Das Grundschulprojekt „Medienbalance“ setzt sich mit den pädagogischen Möglichkeiten sowie den Risiken neuer Medien auseinander. Ziel ist die Förderung des konstruktiven Umgangs mit Medien und der Schutz der Kinder vor Medienrisiken. Das Projekt wurde von der Rosenheimer Präventionsfachstelle Neon entwickelt. Die Sparkassenstiftungen Zukunft für die Stadt und den Landkreis Rosenheim übernehmen die Projektförderung. „Ziel des Konzepts ist es, Grundschulen zu befähigen, fundierte Entscheidungen bezüglich des Einsatzes digitaler Medien im Unterricht zu treffen“, so der Neon-Geschäftsführers Benjamin Grünbichler. „Gleichzeitig erhalten die Eltern mehr Handlungssicherheit in der Begleitung ihrer Kinder bei der Medienerziehung.“

Jüngst startete das Projekt mit einer Auftaktveranstaltung an der Grundschule Pang. Neben dem gesamten Lehrerkollegium lauschten auch zahlreiche interessierte Eltern dem Vortrag „Gesund Aufwachsen im digitalen Zeitalter“. In den kommenden Wochen finden sowohl für die Eltern, als auch für die Lehrkräfte weitere vertiefende Workshops zu den Themen „konstruktiver Einsatz digitaler Medien“ und „Schutz vor Medienrisiken“ statt. „Paul der Player“ zeigt den Schülern im gleichnamigen Theaterstück auf, wie wichtig die Balance zwischen virtueller und analoger Welt ist.

Siglinde Böhnel, Rektorin der Grundschule Pang, ist über die Kooperation mit Neon sehr dankbar: „In dieser digitalisierten Zeit ist es für Erziehungsberechtigte und Lehrkräfte eine echte Herausforderung, thematisch am Ball zu bleiben und Kinder zu medienmündigen Menschen zu erziehen“. Das Projekt helfe dabei, auf fachlich fundierter Basis gute Entscheidungen zu treffen.

Im Schuljahr 2018/2019 wird es insgesamt sechs Projektdurchläufe geben. Interessierte Schulen und Kinderhorte können sich bei den Sparkassenstiftungen Zukunft um eine Teilnahme bewerben: Telefon 08031/18291412, E-Mail info@sparkassenstiftung-zukunft.de. re

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