Zweiter Fahrer ab Februar vor Gericht

von Redaktion

Prozess um Tod zweier junger Frauen

Rosenheim/Samerberg – Während unzählige Menschen an Weihnachten lange nicht mehr gesehene Familienmitglieder in die Arme schließen konnten, blieben bei den Familien Daxlberger und Rüth am Samerberg erneut Plätze leer. „Ich glaube nicht, dass die Trauer jemals nachlassen wird“, sagt Manuela Daxlberger, die seit über zwei Jahren den Tod ihrer Tochter Ramona begreifen und verarbeiten muss.

Am 20. November 2016 hatten Melanie Rüth (21) und Ramona Daxlberger (15) bei einem Verkehrsunfall auf der Miesbacher Straße in Rosenheim ihr Leben verloren, nachdem der damals 21-jährige VW-Fahrer Simon H. aus Ulm frontal in den Nissan Micra der jungen Frauen gekracht war. Das Amtsgericht Rosenheim hatte ihn im Mai 2018 zu einer Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. Der Kolbermoorer Daniel R. (25), der derzeit auf seinen Berufungsprozess in Traunstein wartet, wurde zu einer Haftstrafe von zwei Jahren verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der BMW-Fahrer den Golf-Fahrer am Wiedereinscheren gehindert hatte (wir berichteten).

Ab Dienstag, 12. Februar, steht nun auch Sebastian M. aus Riedering, ein Kumpel von Daniel R., vor Gericht. Er hatte zum Unfallzeitpunkt einen weiteren BMW gesteuert und soll das Wiedereinscheren ebenfalls verhindert haben. Ihm wird seitens der Staatsanwaltschaft fahrlässige Tötung, fahrlässige Körperverletzung und Gefährdung des Straßenverkehrs zur Last gelegt.

Der Prozess vor dem Schöffengericht ist auf fünf Sitzungstage angelegt, an denen insgesamt 14 Zeugen – darunter der Unfallfahrer aus Ulm – aussagen sollen. „Ich bin froh, dass endlich auch gegen den zweiten BMW-Fahrer verhandelt wird“, sagt Manuela Daxlberger gegenüber den OVB-Heimatzeitungen. „Wir wollen endlich Antworten haben, was wirklich passiert ist.“ Das Urteil wird am 19. März erwartet. mw

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