Rosenheim – In vier Fällen ermittelt derzeit die Kriminalpolizei Rosenheim gegen Unbekannte, die sich unter Angabe falscher Personalien Zutritt in Wohnungen verschaffen, um dann ihre Opfer zu bestehlen. Unterwegs sind sie als angebliche Mitarbeiter des Wasserwerks, meldet die Polizei. Dass Wertsachen fehlen, bemerkten die Geschädigten meist erst, wenn die Täter längst „über alle Berge“ seien.
Erst am vergangenen Montag hatte ein Mann mittags bei einem älteren Ehepaar in Rosenheim geklingelt, gab sich als Mitarbeiter der Stadtwerke aus und wollte die Wasserversorgung überprüfen. Grund sei ein Wasserrohrbruch in der Nachbarschaft, gab der vermeintliche Handwerker an. Als das Ehepaar mit ihm ins Bad gegangen war, hörte die Frau die Wohnungstüre zufallen und wollte nachsehen. Das verhinderte der Unbekannte, es kam zu einer Rangelei und letztlich türmte der Täter aus der Wohnung. Nachbarn sahen, wie kurz zuvor zwei Frauen ebenfalls über das Treppenhaus aus dem Haus geflohen waren. Das Ehepaar verständigte die Polizei. Beute hatten die Täter in diesem Fall nicht gemacht. Anders als in ähnlichen Fällen in den Tagen zuvor. Da waren die Trickdiebe mit derselben Masche einmal in Wasserburg und zweimal in Rosenheim bei älteren Menschen geklingelt, eingelassen worden und hatten dann vorwiegend Schmuck, aber auch Bargeld erbeutet. Dies teilt die Polizei ebenfalls mit. Allen Fällen gemeinsam ist, dass es sich bei den Tätern um Männer oder Frauen handelte, die angaben, für das Wasserwerk im Einsatz zu sein. Auch die Masche funktioniert immer ähnlich: Die Wohnungsinhaber werden ins Badezimmer dirigiert und dadurch abgelenkt. Währenddessen verschaffen sich Mittäter unerkannt Zutritt in die Wohnung, entwenden Wertsachen und flüchten mit der Beute.
Das zuständige Fachkommissariat der Kriminalpolizei Rosenheim hat die Ermittlungen übernommen. Die Kriminalpolizei gibt zudem Tipps, wie man sich vor Trickdieben aller Art schützen kann:
• Auf keinen Fall und unter keinen Umständen sollte man fremde Menschen ins Haus oder in die Wohnung lassen.
• Zutritt sollten Bewohner nur Handwerkern ermöglichen, die sie selbst bestellt haben oder die von der Hausverwaltung angekündigt worden sind.
• Wenn es läutet, sollte man sich durch den Türspion oder die Gegensprechanlage vergewissern, wer vor der Tür steht und aus welchem Anlass er oder sie die Wohnung betreten will.
• Sollte man Zweifel haben, ist es richtig und wichtig, bei der Firma oder Behörder anzurufen, für die der Handwerker vorgibt, zu arbeiten. Wichtig dabei ist es, die Nummer selbst aus dem Telefonbuch zu suchen.
• Wenn möglich, ist es gut, eine Vertrauensperson hinzuzuziehen und, sollte dies nicht möglich sein, einen neuen Termin mit dem Handwerker zu vereinbaren.
• Und am Ende ist es beim geringsten Zweifel immer richtig, den Polizeinotruf zu wählen, unter der Telefonnummer 110.