In diesem Jahr

Höhere Tilgung, mehr Investitionen

von Redaktion

Gegen zwei Stimmen hat der Kreistag den Haushalt für 2019 gebilligt. Vor allem wegen eines kräftigen Plus‘ bei den Schlüsselzuweisungen von knapp sechs Millionen Euro sinkt die Kreisumlage, die die Gemeinden entrichten müssen, von 47 auf 45,75 Prozentpunkte.

Rosenheim – Stellvertretender Landrat Josef Huber (CSU) maßte sich zwar nicht an, eine Haushaltsrede in Vertretung des erkrankten Landrats Wolfgang Berthaler zu halten, das Strahlen in seinem Gesicht war dennoch unverkennbar und untermauerte sein Gesamtfazit. „Das ist der beste Haushalt, der je in der Geschichte des Landkreises aufgestellt wurde.“ Entscheidenden Anteil daran, dass er diese Feststellung treffen konnte, hatte ein Bescheid der Staatsregierung, der erst vor wenigen Tagen im Landratsamt eintraf und dem Landkreis gegenüber dem Planungsansatz 2019 ein Plus von knapp sechs Millionen Euro bei den staatlichen Schlüsselzuweisungen in die Kasse spült.

Für Kreiskämmerer Marcus Edtbauer ein Grund, das Zahlenwerk kurzfristig nochmals zu überarbeiten. Es umfasst jetzt neben der Entlastung der Gemeinden bei der Kreisumlage von 1,25 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr Investitionen von rund 43,3 Millionen Euro (ursprünglich eingeplant waren hierfür 40,75 Millionen Euro) und eine Schuldentilgung von 1,9 Millionen Euro in diesem Jahr. Zunächst war für heuer nur ein Schuldenabbau von einer halben Million Euro vorgesehen. Auch eine Zuführung in Höhe von 350000 Euro in die Rücklagenkasse ermöglichte der überraschend hoch ausgefallene staatliche Geldregen dem Landkreis noch.

Edtbauer sprach von „ungeahnten positiven Auswirkungen“, die das Plus bei den Zuweisungen des Staates für den „recht erfreulichen Haushalt“ mit sich gebracht habe. Größte Einnahmequelle im Verwaltungshaushalt, aus dem der Landkreis sein Pflichtaufgaben bestreitet, ist mit Abstand die Kreisumlage mit rund 132,85 Millionen Euro. Obwohl der Hebesatz gesenkt wurde, beschert sie dem Landkreis aufgrund der Wirtschaftskraft der Gemeinden Mehreinnahmen von rund 2,3 Millionen Euro im Vergleich zu 2018. Die Bezirksumlage mit etwa 60,9 Millionen Euro und die Personalkosten, die bei circa 48,7 Millionen Euro liegen, sind die größten Posten auf der Ausgabenseite.

Die drei teuersten Baumaßnahmen

Rund 18,5 Millionen Euro gibt der Landkreis in diesem Jahr allein für die aktuell drei teuersten Baumaßnahmen aus, die er in Auftrag gegeben hat. Acht Millionen Euro schlagen laut Kreiskämmerer für den Neubau der Kreisklinik in Wasserburg zu Buche, 6,5 Millionen Euro fallen für die Sanierung und Erweiterung des Kreisjugendamtes an. Vier Millionen Euro sind für die Baumaßnahmen an der Berufsschule Wasserburg im Etat eingeplant.tt

2022 nur noch 66,4 Millionen?

Zu Beginn der Amtszeit von Landrat Wolfgang Berthaler 2014 lag der Schuldenstand des Landkreises bei rund 106 Millionen Euro. Gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen erleichterten sein Bemühen, die Finanzen zu konsolidieren. Ende 2018 betrugen die Schulden noch 80,6 Millionen Euro, Ende 2019 sollen es 78,7 Millionen Euro sein. Ziel bis Ende 2022: 66,4 Millionen Euro.tt

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