Nordzulauf ist der erste Gegner

von Redaktion

Jetzt ist (formal noch nicht ganz) besiegelt, was keine Überraschung mehr darstellt. Landrat Wolfgang Berthaler tritt bei der Kommunalwahl im nächsten Jahr nicht mehr an, Otto Lederer soll ihm nach dem Willen des CSU-Kreisvorstands nachfolgen. Auf den Landtagsabgeordneten zu setzen, der früher Bürgermeister von Tuntenhausen war und auch die CSU-Kreistagsfraktion geführt hat, ist ein kluger Schachzug.

Das zustimmende Votum der Delegierten vorausgesetzt, woran kein Zweifel besteht, schickt die CSU mit ihm einen absoluten Hochkaräter ins Rennen. Lederers uneitle Art, seine Geradlinigkeit und seine stets an den Tag gelegte Gründlichkeit bei der Problemanalyse, strategisches Denken, lösungsorientiertes Handeln sowie die Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen und Betroffene auf Augenhöhe in Entscheidungsprozesse einzubinden, sind wesentliche Säulen der Erfolge seiner bisherigen politischen Arbeit. Sie qualifizieren ihn zweifellos ebenso für das Amt des Landrats wie seine Fähigkeit, im politischen Alltag Brücken zum Überwinden von Gegensätzen zu bauen.

Die Messe ist für Lederer selbstverständlich erst gelesen, wenn die Mehrheit der Wähler ihm beim Urnengang ihr Vertrauen schenkt. Er darf sich allerdings berechtigte Hoffnungen machen, diesen Kredit zu bekommen. Gefährlich werden können ihm nur Mitbewerber, die tief in der bürgerlichen Mitte verankert sind und ähnliche Fähigkeiten mitbringen wie er selbst. Von solchen Charakterköpfen wird der Kandidaten-Markt in der Region zumindest derzeit allerdings nicht gerade überschwemmt.

Einen ernstzunehmenden Gegner, der kein Parteibuch besitzt, hat Lederer dennoch bereits jetzt: die emotional aufgeheizte Debatte um den Nordzulauf zum Brennerbasistunnel, die den Wahlkampf mitprägen und insbesondere die CSU Štimmen kosten dürfte.

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