Weniger Flüchtlinge – weniger Sonderklassen

von Redaktion

Kosten für das kommende Schuljahr voraussichtlich bei etwa 666000 Euro

Rosenheim – Vor allem die abnehmende Zahl der in der Region lebenden Flüchtlinge sorgt nach Auskunft der Landkreisverwaltung dafür, dass der Kreis die Zahl der Berufsintegrationsvorklassen (BIK/V) und der Berufsintegrationsklassen (BIK) im Vergleich zum Vorjahr weiter reduzieren kann – von zuletzt 26 auf 14 im kommenden Schuljahr.

Andreas Hofherr vom Sachgebiet für Schulangelegenheiten im Landratsamt erläuterte dem Kreisausschuss in seiner jüngsten Sitzung die Planung für das kommende Schuljahr. Es sollen sieben BIK/V und sieben BIK-Klassen eingerichtet werden. Je zwei BIK/V-Klassen sollen in den Berufsschulen Bad Aibling, Rosenheim I und Wasserburg untergebracht werden, eine in der Berufsschule Rosenheim II. Von den BIK-Klassen werden drei in Wasserburg, zwei in der Berufsschule Rosenheim I und jeweils eine in den Berufsschulen Bad Aibling und Rosenheim II gebildet.

Ohne Gegenstimme beschloss der Kreisausschuss, das Ausschreibungsverfahren für die Klassenbildung an einen externen Kooperationspartner zu vergeben und entsprechende Verträge für das Schuljahr 2019/20 abzuschließen. Hofherr informierte den Ausschuss darüber, dass der Freistaat Bayern BIK/V-Klassen mit bis zu 50000 Euro pro Klasse fördert, BIK-Klassen mit bis zu 45150 Euro. In diesen Summen sind bereits die 6750 Euro enthalten, die der Bund pro Klasse zuschießt.

Laut Verwaltung finden an den Berufsschulen im Landkreis bereits seit dem Schuljahr 2009/10 Maßnahmen zur Integration Jugendlicher ohne Ausbildungsplatz in solchen Klassen statt. Gefördert werden die Maßnahmen auch durch Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Dadurch soll die Ausbildungs- und Berufsreife von Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz nachhaltig verbessert werden.

Zielgruppe sind vor allem berufsschulpflichtige Asylbewerber und Flüchtlinge sowie andere Jugendliche, die nach Bayern zugezogen sind und über keine beziehungsweise nur geringe Deutschkenntnisse verfügen. Den Schülern werden zunächst die für eine Ausbildung nötigen Grundkenntnisse vermittelt – insbesondere im Bereich der Sprache. Externer Kooperationspartner des Landkreises war bisher der Verein „Pro Arbeit Rosenheim“.

Der Landkreis rechnet für das kommende Schuljahr mit Kosten von rund 666000 Euro für die Klassen. Da diese Summe den Schwellenwert von 750000 Euro für eine europäische Ausschreibung nicht überschreitet, kann diese auf nationaler Ebene erfolgen. Hofherr betonte in der Sitzung, er gehe davon aus, dass die anfallenden Kosten weitestgehend aus Mitteln des Freistaats gedeckt werden. Der Landkreis müsse allenfalls die Kosten für den Sachaufwand und die Fahrkosten für die Schüler tragen.

CSU-Fraktionssprecher Felix Schwaller nannte die Klassen eine „sehr gute Einrichtung“. Auf die Frage nach dem Erfolg der Maßnahmen blieb die Verantwortung von Hofherr unverbindlich. „Das ist schwer zu sagen.“

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