Engel sollen sie ins Paradies geleiten

von Redaktion

Sängerin Maria Echtler beerdigt – Eine ganze Gemeinde trauert

Bad Feilnbach – Die Nachricht vom plötzlichen Tod von Maria Echtler (41) hat in Bad Feilnbach und über die Landkreisgrenzen hinaus eine Art Schockstarre ausgelöst. Zutiefst betroffen ist auch Bad Feilnbachs Bürgermeister Anton Wallner, der die Verstorbene gut kannte.

Neben der großen persönlichen Trauer bewegen ihn auch die Umstände des Todes von Maria Echtler spürbar: „30 Jahre Echtler Sängerinnen in unserer Gemeinde, das wollten wir alle gemeinsam feiern, jeder hat sich mit den Dreien auf diesen Abend gefreut. Wenn man dann in der Früh aufsteht und erfährt, dass eine von ihnen nicht mehr unter uns ist – das zieht einem den Boden unter den Füßen weg. Da fehlen mir einfach die Worte. Maria Echtler ist viel zu früh von uns gegangen, ihr Tod ist ein Riesenverlust.“

Platz reichte für Trauernde nicht

Die ganze Gemeinde sei tief erschüttert. „Es ist eine Trauer da, das lässt sich mit Worten nicht beschreiben. Das Mitgefühl mit den Angehörigen – es sind ja auch kleine Kinder da – ist riesig“, beschreibt Wallner. Noch nie habe er an einer Beerdigung teilgenommen, der so viele Trauernde beigewohnt hätten wie gestern. „Der Platz auf dem Kirchenfriedhof konnte die Menschen überhaupt nicht fassen.“

Der Trauerzug wurde würdevoll im Wechsel von der Musikkapelle Bad Feilnbach und der Auer Musi umrahmt. Von Trauer gezeichnete Gesichter verabschiedeten sich dort – fassungslos ob des unerwarteten Todes durch eine Hirnblutung.

Am Trauerzug nahmen Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderäte (Pfarrverband Maria Morgenstern), die Musikkapellen, Mitglieder des Trachtenvereins „D´Jenbachtaler“ Bad Feilnbach und der Bergwacht Bad Feilnbach sowie Musiker und Sänger alpenländischen Kulturguts weit über die Gemeindegrenzen hinaus teil. Sie alle drückten ihre tiefe Verbundenheit mit den Hinterbliebenen, darunter Mutter Kathi, den Geschwistern Kathi und Agnes sowie den Angehörigen aus.

Marinus Moser, Vorsitzender des Trachtenvereins „D´Jenbachtaler“ Bad Feilnbach würdigte das langjährige Mitglied: „Sie bereicherte zusammen mit ihren Schwestern unzählige kirchliche und weltliche Veranstaltungen. Sie stand mit Freude zur Trachtensach‘ und verbreitete das heimatverbundene Liedgut Bad Feilnbachs vorbildlich nach außen.“ „Maria Echtler hinterlässt eine große Lücke“, betonten Pfarrer Ernst Kögler und Pfarrvikar Tivadar Jasura. Die Verstorbene fehle an vielen Stellen.

In Erinnerung würden ihr Lachen und ihre Einsatzbereitschaft bleiben. Sie war dort, wo sie gebraucht wurde – mit Liebe, Fürsorge und Herz. Mit ihrem Ableben fehle nun auch die klare Stimme, die zusammen mit derer ihrer Schwestern Kathi und Agnes in den letzten 30 Jahren die kulturelle Schatztruhe in der Gemeinde und darüber hinaus bereicherte. Angesichts der Todesnachricht sei das menschliche Leben zerbrechlich wie Glas und der Mensch fühle sich machtlos, so der Geistliche.

Familie und Musik waren ihr Leben

Maria Echtler mit ihrer Lebenseinstellung „Meine Familie und die Musik sind mein Leben“, stand fest im Glauben an Jesus Christus. „Hin zum Paradies sollen die Engel sie geleiten“, sang einfühlsam der Frauenchor und der „Gemischte Chor“ der Stadtsing- und Musikschule Kolbermoor, der das Requiem zusammen mit der Musikkapelle Bad Feilnbach musikalisch gestaltete. Abschied nahm die Sängergemeinschaft mit dem Lied „Anderland“. pes/el

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