Ernteunglück: Suche nach der Ursache

von Redaktion

Ermittlungen zu Arbeitsmaschine und Korb – Opfer bisher nicht vernommen

Bad Feilnbach – Nach dem schweren Ernteunglück in Eulenthal bei Bad Feilnbach haben die Ermittlungen begonnen. Die Staatsanwaltschaft Rosenheim ist eingeschaltet. Und die Polizei untersucht, wie es am Mittwochabend zu dem Unfall beim Kirschenpflücken kommen konnte, bei dem fünf Menschen zum Teil schwer verletzt worden sind.

Vier Verletzte noch

im Krankenhaus

Weil vier der fünf Verletzten weiterhin im Krankenhaus liegen, konzentriert sich die Polizei in Brannenburg derzeit auf die Arbeitsmaschine, die am Mittwoch beim Kirschenpflücken zum Einsatz gekommen war. Wie berichtet, hatten die Erntehelfer zu fünft in einem Korb gestanden, der an einem Teleskoparm der Maschine angebracht war. Aus noch ungeklärter Ursache war die Maschine dann umgekippt, als der Fahrer, ein 50-Jähriger aus Bad Feilnbach, sie umsetzen wollte. Aus einer Höhe von sieben bis acht Metern waren die Helfer abgestürzt.

Die zwei 14 Jahre alten Mädchen, zwei Frauen im Alter von 48 und 50 Jahren, sowie ein 20-Jähriger zogen sich aufgrund des heftigen Aufpralls schlimme Verletzungen zu.

Der Fahrer blieb unverletzt, erlitt aber einen Schock. Gegen ihn wird wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. Zunächst ein Routinevorgang, meldet die Polizei. Der 50-Jährige hatte die Maschine, Typ „Manitou MT1435 SL“, gebraucht gekauft. Im Internet gibt es zahlreiche Angebote für solche gebrauchten Maschinen. Sie kosten, je nach Zustand und Modell, bis zu 35000 Euro.

Gesamtgewicht überschritten?

Auch der Korb war nicht neu. Weitere Angaben zu ihm liegen derzeit nicht vor. Zu klären ist, ob der Korb zu dem Teleskoparm passte. Insbesondere aber auch, ob er dazu zertifiziert ist, Menschen aufzunehmen – und wenn ja, wie viele. Außerdem steht im Raum, ob eventuell das zulässige Gesamtgewicht für den Korb überschritten worden ist. Ob also zu viele Erntehelfer in ihn eingestiegen und in die Höhe gefahren sind. Einzurechnen wäre dann auch das Gewicht der Plastikeimer und Körbe, die schon mit Kirschen gefüllt waren.

Die Ermittlungen, so schätzt die Staatsanwaltschaft, werden Wochen, wenn nicht Monate, dauern. Zumal zusätzlich ein Sachverständiger für Unfallanalytik und technische Untersuchungen den genauen Unfallhergang klären soll. Und bislang ist nicht klar, wann die Vernehmung der Verunglückten beginnen kann.

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