Realschule: Aus für Charme der 60er

von Redaktion

Der Landkreis will einen Teil der Staatlichen Wilhelm-Leibl-Realschule in Bad Aibling umbauen und generalsanieren. Ohne Gegenstimme bewilligte der Kreisausschuss die Maßnahme, die 4,6 Millionen Euro kosten soll.

Bad Aibling/Rosenheim – Stellvertretender Landrat Josef Huber (CSU) wurde ziemlich deutlich. „In Teilbereichen ist das Gebäude mit dem Charme der 60er-Jahre eine Zumutung für Lehrer und Schüler. Da muss dringend etwas getan werden.“ Drei große Bereiche des Schultraktes, die besonders viel Handlungsbedarf aufweisen, zeigte Gerhard Kippes dem Ausschuss bei dessen jüngster Sitzung im Rosenheimer Landratsamt auf. Es gebe Defizite beim Brandschutz, das Lehrerzimmer und die Büros für die Schulverwaltung seien viel zu klein, und die Oberfläche der 50 Jahre alten Schule sei dringend renovierungsbedürftig, sagte der Leiter der Abteilung Hoch- und Tiefbau im Landratsamt. Eine erfreuliche Nachricht, die Kippes dem Gremium überbringen konnte: Der Landkreis kann davon ausgehen, dass sich der Freistaat mit 50 Prozent an den Kosten beteiligt.

Was den Brandschutz betrifft, ist es nach Angaben der Verwaltung bei Weitem nicht mit der Erneuerung der Brandmeldeanlage getan. So müssen beispielsweise auch die bereits vorhandenen Brandschutz- und Klassenzimmertüren ausgetauscht werden, weil sie nicht mehr den aktuellen Anforderungen genügen. Auch die Deckenkonstruktion entspricht nicht mehr neuesten technischen Vorschriften. Im Zuge ihrer Sanierung werden auch die Lampen durch LED-Leuchten ersetzt.

Viel zu tun gibt es zudem bei der Modernisierung der Klassenzimmer. Beispielsweise entsprechen die im Erdgeschoss befindlichen Fachräume für Biologie und Chemie nicht mehr dem aktuellen Bedarf an der Schule. Sie sind für die Größe der Klassen laut Landkreisverwaltung sehr klein, darüber hinaus fehlt ein zweiter Chemiesaal. Mit den Umbauarbeiten in den Räumen soll gleichzeitig auch die elektrische Ausstattung auf den neuesten Stand gebracht werden. Die Arbeiten umfassen auch die Erneuerung von Bodenfliesen sowie das Abschleifen von Parkettböden.

Ein besonders dringender Handlungsbedarf besteht bei der Erneuerung des Lehrerzimmers, den Werner Gartner (SPD) bei der Entscheidung im Kreisausschuss eigens ansprach. Er erinnerte an die kürzlich erfolgte Besichtigung der Schule durch die Mitglieder des Ausschusses für Schulen und Sport. „Wenn nicht einmal jeder Lehrer einen eigenen Arbeitsplatz hat, dann ist dringender Handlungsbedarf gegeben“, sagte Gartner.

Was die Erweiterung des Lehrerzimmers betrifft, soll es mithilfe eines Wanddurchbruchs zwei neue zusätzliche Zimmer mit einer Gesamtfläche von 152 Quadratmetern erhalten. Hierfür sei laut Kippes die Verlegung von zwei Informatikräumen erforderlich, was wiederum den Umbau von zwei Klassenzimmern aus dem Raumbestand zur Folge habe.

Nach dem Umbau weist das Lehrezimmer dann 64 Sitzmöglichkeiten auf. Darüber hinaus entsteht ein Arbeitsbereich mit 16 PC-Arbeitsplätzen. Freuen darf sich auch die Schulleiterin. Sie erhält ebenfalls ein größeres Büro, welches künftig auch Platz für einen bisher nicht vorhandenen Besprechungstisch bietet.

Beschluss folgt

einer Empfehlung

Mit seinem Beschluss folgte der Kreisausschuss einer Empfehlung des Ausschusses für Schulen und Sport. Der hatte das Maßnahmenpaket kürzlich grundsätzlich befürwortet und sich dafür ausgesprochen, der Verwaltung möglichst rasch den Auftrag zu erteilen, sämtliche für die Maßnahme notwendigen Anträge bei der Regierung von Oberbayern zu stellen und die entsprechenden Architekten- beziehungsweise Ingenieurverträge abzuschließen. Vorbehaltlich der Zustimmung des Kreistages werden die erforderlichen Haushaltsmittel in den Etat für das Jahr 2020 und einige Folgejahre eingestellt.

Der Landkreis Rosenheim rechnet mit Planungskosten in Höhe von 200000 Euro, die noch in diesem Jahr anfallen. Diese außerplanmäßige Ausgabe hat das Gremium ebenfalls einstimmig bewilligt. Das Geld soll aus Ausgaberesten bereitgestellt werden. Bis der Zuschuss des Staates fließt, finanziert der Landkreis die Maßnahme vor.

Artikel 7 von 11