Jetzt hat er mehr Zeit für die Musik

von Redaktion

Reinhard Pobel als Leiter des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums verabschiedet

Rosenheim – Fünf Jahre leitete Oberstudiendirektor Reinhard Pobel das Staatliche Berufliche Schulzentrum Rosenheim. Jetzt wurde er in den Ruhestand verabschiedet. Regierungspräsidentin Maria Els verwendete das Wort „Ruhestand“ in ihrer Rede aber nur ungern. Sie ist überzeugt, ruhig wird es für Reinhard Pobel auch in Zukunft nicht. Er will sich nun nämlich mehr seinem zweiten Standbein, der Musik, widmen.

28 Jahre war Reinhard Pobel für die Staatliche Berufsschule Dachau tätig, die letzten zwei Jahre als ständiger Vertreter des Schulleiters, als er im Jahr 2014 nach Rosenheim kam. Ein Jahr zuvor hatten sich die Staatliche Berufsschule I Rosenheim und die Fachschule für Holztechnik zusammengeschlossen. Ausgebildet werden die Berufsgruppen Agrarwirtschaft, Elektrotechnik, Ernährung, Farbtechnik, Friseur, Gastronomie, Hauswirtschaft und Holztechnik.

„In fünf Jahren verändern sich die Strukturen in der Bildungslandschaft“, weiß stellvertretender Landrat Josef Huber. Reinhard Pobel habe alle an ihn gestellten Erwartungen erfüllt, ja sogar übertroffen. „Seine Bürotür stand fast immer offen“, erzählte er. Alle Entscheidungen habe er zusammen mit seinen Kollegen getroffen: „Transparenz war ihm sehr wichtig“.

Wie beliebt der scheidende Schulleiter bei der Lehrerschaft war, zeigte sich an den vielen Geschenken und guten Wünschen, die es von ihrer Seite her für ihn gab. Zur Auflockerung der Feierstunde hatten sie sich für Reinhard Pobel auch ein Bilderrätsel überlegt, dass offenlegte, was ihm im Leben alles besonders wichtig ist.

Ein Bild zeigte den Transportkoffer seiner Mandoline. Reinhard Pobel ist nicht nur ein erfahrener Pädagoge, sondern auch ein ausgezeichneter Musiker. Schon mit neun Jahren begann er in seiner pfälzischen Heimat mit dem Mandolinenspiel. 1986 kam er zum Vivaldi-Orchester Karlsfeld.

In vielen

Orchestern aktiv

Heute wirkt er in mehreren Orchestern und Ensembles mit und tritt als Solomandolinist auch auf großen Opernbühnen auf. Sein Können stellte er auch bei seiner Abschiedsfeier unter Beweis, indem er beim Eröffnungsstück der Bluegrass-Country-Band „Blue Teachers aus Altötting“ selbst mitspielte. In Zukunft will Reinhard Pobel seiner musikalischen Leidenschaft noch viel mehr Zeit widmen. Seinen Lebensmittelpunkt wird er dafür nach Wien verlegen.

Maria Els beschrieb Pobel in ihrer Rede als „selbstbewusst, selbstkritisch und urteilssicher.“ Souverän und unaufgeregt habe er die Dinge in der Schule geregelt. Besonders wichtig war Reinhard Pobel die digitale Bildung. Dabei geht es nach Ansicht der Regierungspräsidentin um mehr als das Verständnis der Technik.

„Die jungen Menschen müssen befähigt werden, sich in der zunehmend vernetzten Welt zurechtzufinden“, sagte sie. Generell müsse Schule auch in Zukunft mehr vermitteln als Wissen. „Werteerziehung ist wichtiger denn je“, steht für ihn fest. Fächer wie Kunst, Sport, Musik und Werken würden darum weiterhin ihre Berechtigung behalten, ebenso die Handschrift: „Das ist Teil der Persönlichkeit“.

Glückwünsche für den neuen Lebensabschnitt kamen auch von dem Rosenheimer IHK-Geschäftsstellenleiter Wolfgang Janhsen und Kreishandwerksmeister Gerhard Schloots. Janhsen verglich die Aufgabe eines Schulleiters mit der eines Kapitäns. Bei beiden käme es auf Nervenstärke, Ruhe und Weitblick an. Bei Schule habe er aber nicht das Bild eines Traumschiffs im Kopf, sondern eher das eines grundsoliden Stückgutfrachters.

Bärbel Marx tritt

die Nachfolge an

Nach Reinhard Pobel übernimmt Bärbel Marx die Leitung der Schule. Acht Jahre leitete sie die Geschicke der Wirtschaftsschule Alpenland. Danach wirkte sie für ein Jahr als Seminarvorständin am Staatlichen Studienseminar für das Lehramt an Schulen für die Bereiche Oberbayern Süd und Ost mit.

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