Die Raumnot an der Inntal-Schule hat ein Ende

von Redaktion

Das sonderpädagogische Förderzentrum in Brannenburg weiht neuen Anbau ein

Brannenburg – „Als ich Anfang der 90er-Jahre an die Schule kam“ erzählt Dagmar Schuster, die Schulleiterin der Inntal-Schule, dem Sonderpädgogischen Förderzentrum in Brannenburg, „bestand das Lehrerzimmer aus einem kleinen Stück abgetrennten Flures“. Verständlich, dass nicht nur sie, sondern auch ihr ganzes Kollegium sich mehr als glücklich bei der gestrigen Einweihung des jüngsten Anbaus der Schule zeigten, denn dort sind vor allem Verwaltungsräume – vom Sekretariat bis zum Kopierraum – untergebracht, aber auch ein Lehrerzimmer, das diesen Namen wirklich verdient.

Nur kurzfristige Abhilfen

Die Raumnot war etwas, das sich wie ein roter Faden durch die bisherige Geschichte der Schule zog, wie aus Dagmar Schusters Festansprache vor zahlreichen Ehrengästen aus dem Einzugsbereich der Schule deutlich wurde. Selbst die immer wieder erstellten Erweiterungsbauten brachten nur kurzfristig Abhilfe: Kaum, dass der erste 1994 fertig war, schon mussten – im Schuljahr 95/96 – wieder Schüler ausgelagert werden, nicht viel anders war es beim zweiten, der im Jahr 2000 eröffnet werden konnte. War Raumnot bei Lehrerzimmer und allen Verwaltungsräumen mit Humor zu bewältigen – „unser Flurlehrerzimmer in den Neunzigern war klein, aber fein“, betonte Dagmar Schuster – so war der Platzmangel für die Unterbringung der Schüler wirklich störend, denn auch hier hatte man es teilweise mit Behelfsräumen zu tun.

Demgegenüber steht die Schule nunmehr geradezu besten Zeiten gegenüber: Nicht nur die Verwaltung und Lehrerschaft haben jetzt im eigenen Anbau genügend Platz zum Arbeiten, wodurch in den bisherigen Gebäudeteilen wieder neuer Raum für die Schüler frei wurde. Es steht auch der Bau des Hortes unmittelbar bevor, wie Brannenburgs Dritter Bürgermeister Florian Antretter noch einmal bekräftigte. Damit ist auch der Auszug der Hortkinder aus den Räumen der Inntal-Schule absehbar.

Fast scheint es so, als würde die Raumnot an der Inntal-Schule mit rund 150 Schülern aus einem Einzugsgebiet von Raubling bis Kiefersfelden und vom Samerberg bis Bad Feilnbach zu einem Kapitel aus der Vergangenheit werden.

Eine Entwicklung die auch für Regierungsschuldirektor Klaus Funke ganz wesentlich ist: Vernünftige pädaogische Arbeit brauche vernünftigen Raum, so sagte er in seiner Ansprache. Und betonte dabei auch, dass diese pädagogische Arbeit wichtiger sei denn je. Denn in einer Gesellschaft, in der man über zunehmenden Egoismus und Rücksichtslosigkeit klage, brauche es offenbar in allen Schulzweigen auch Erziehung zu einem achtungsvollen Umgang miteinander. In den Sonderpädagogischen Förderzentren sei die sogenannte „emotional-soziale Entwicklung“ neben Lesen und Sprache sowieso einer der Hauptförderpunkte. Und dabei an der Inntal-Schule etwas, das offensichtlich nicht nur gelehrt, sondern auch vorgelebt werde: Denn die ganze Bauzeit habe zwischen Schule und allen Beteiligten nicht nur ein sachbezogener sondern auch ein freundlicher Umgangston geherrscht:

Auch das ein Grund dafür, wie Klaus Funke meinte, dass der Bau in nur 18 Monaten und rechtzeitig vor dem diesjährigen Schulbeginn erstellt werden konnte, eine Tatsache, die auch Dieter Kannengießer als Vertreter des Landkreises noch einmal als besonders bemerkenswert hervorhob.

Johannes Thomae

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