Rosenheim/Berlin – Tausende Landwirte haben gestern in Berlin ihrer Wut gegen die Agrar- und Umweltpolitik der Bundesregierung Luft gemacht (siehe Seite 3). Auch aus dem Landkreis Rosenheim machten sich rund 50 Landwirte mit Bahn und Bus auf den Weg in die Hauptstadt.
Einen Bus
organisiert
„Wir haben zusammen mit den Maschinenringen und der Bewegung ‚Land schafft Verbindung‘ einen Bus organisiert“, sagte Josef Steingraber, Geschäftsführer des Bayerischen Bauernverbandes in Rosenheim. 35 Bauern seien vorgestern um 23 Uhr beim Weko in Rosenheim zugestiegen. Gegen 7 Uhr seien die Landwirte in Berlin angekommen.
Einer von ihnen war Johann Krapf, Ackerbauer aus der Gemeinde Rohrdorf. Die Stimmung unter den Bauern sei beeindruckend gewesen, beschreibt er das Szenario.
Etwa 40000 Besucher und 15000 Schlepper seien zum Brandenburger Tor gekommen. „Die Leute haben in der Kälte ausgeharrt“, erzählt Krapf gegenüber den OVB-Heimatzeitungen. Um 10 Uhr haben die ersten Vorredner gesprochen, später kamen auch Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) und Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) zu Wort. Schulze habe zitternd die Bühne betreten. „Die hatte schon Angst, bevor sie angefangen hat“, so Krapf.
Die Zuhörer hätten ihr deutlich ihren Unmut gezeigt, hätten sich während ihrer Rede umgedreht, und sie am Ende ausgebuht. Professioneller sei Julia Klöckner aufgetreten. Sie habe deutlich gemacht, dass sie zu Wort kommen möchte und habe sich der Diskussion gestellt.
Ziel: „Ein klares
Zeichen setzen“
Mit der Aktion wollte man ein klares Zeichen setzen und für eine nachhaltige Agrarpolitik plädieren, sagte Michael Federl, Pressesprecher der Bewegung „Land schafft Verbindung“, gegenüber den OVB-Heimatzeitungen. Barbara Forster