Maitenbeth/Haag – Fassungslosigkeit und Trauer sind groß: Im Alter von nur elf Jahren ist Julia Allram aus Maitenbeth (Kreis Mühldorf) verstorben – an einem heimtückischen Virus.
Die Elfjährige, ein fröhliches Mädchen mit hellblonden Haaren, ist nach Informationen unserer Zeitung Ende Oktober mit einer Gehirnentzündung ins Klinikum Rosenheim eingeliefert worden. Ihr Zustand verschlechterte sich, sie fiel ins Koma. Das Mädchen wurde schließlich in die Haunersche Kinderklinik nach München verlegt. Doch auch hier konnten sie die Ärzte nicht mehr retten. Julia Allram verstarb am 14. November, nur wenige Wochen vor ihrem zwölften Geburtstag am 6. Januar.
Unbestätigten Gerüchten zufolge soll es sich um den Borna-Virus gehandelt haben – laut Robert-Koch-Institut ein vergleichsweise selten auftretender Virus, der schwere Entzündungen im Gehirn auslösen kann. Das zuständige Gesundheitsamt Mühldorf konnte die Viruserkrankung bis Redaktionsschluss nicht bestätigen.
Eine große Anzahl an Trauernden fand sich nun zum Seelengottesdienst in der Pfarrkirche und zur anschließenden Beerdigung auf dem Kirchenfriedhof ein. Um die Elfjährige trauert nicht nur die gesamte Familie wie ihre Eltern, die jüngere Schwester Lena und die Großeltern, sondern auch Freunde, Klassenkameraden aus der Klasse 6c der Realschule Haag und die Sportkameraden vom FC Maitenbeth.
Julia Allram wurde am 6. Januar 2008 als erstes Kind von Waltraud und Bernd Allram geboren und ist zusammen mit der jüngeren Schwester Lena in Maitenbeth in der Breitmösl-Siedlung aufgewachsen. Sie hat in Maitenbeth den Kindergarten und die Grundschule besucht und ist seit September 2018 auf die Realschule in Haag gegangen.
Mit einer berührenden Traueranzeige verabschiedeten sich die Klassenkameraden der 6c von ihrer beliebten Mitschülerin: „Wir vermissen Dich sehr!“ Und weiter: „Und immer sind da Spuren Deines Lebens, Gedanken, Bilder und Augenblicke. Sie werden uns an Dich erinnern, uns glücklich machen und Dich nie vergessen lassen.“
Doch nicht nur ihre Schule trauert – auch der ganze Ort Maitenbeth ist tief betroffen. Die Elfjährige war in der Faschingsgarde „Golden Kids“ aktiv, wo sie mit ihren Freundinnen immer eifrig probte und tanzte. Weitere große Leidenschaften von ihr waren das Kochen und Backen. Gerne verwöhnte sie Familie und Freunde mit leckeren Kuchen und Speisen.
Auch mit Gartenarbeit hat Julia Allram viel Zeit verbracht. Sie hatte großen Spaß daran, Pflanzen selbst zu züchten und Freunde und Verwandte damit zu versorgen. Und: Sie liebte Tiere über alles. Insbesondere ihre Hasen Schnuffi, Pauline und Leo sowie ihre Katzen Mia und Fanny waren ihr ans Herz gewachsen.
Liebend gerne hat sie zudem Zeit mit ihren Freunden Sophia, Christoph, Felix, Tobi und Kilian verbracht, mit denen sie regelmäßig Campingurlaub in Italien gemacht hatte oder Ausflüge in den Bayernpark oder in die Berge.
Auch ihre Freunde verabschiedeten sich mit einer bewegenden Traueranzeige: „Flieg, Julia, flieg – Du fliegst nicht alleine, wir begleiten Dich in unserem Herzen.“ Und: „Wir vermissen Dich!“
Eine weitere Leidenschaft von Julia Allram: der Sport. Sie wollte immer in Bewegung sein und tat dies auch bei jeder Gelegenheit – ob beim Radfahren, Kraxeln, Inlinern, Skifahren oder Schlittschuhlaufen. Entsprechend trauert auch der FC Maitenbeth um seine junge Sportlerin.
Pfarrkirche
völlig überfüllt
Sowohl bei – wie sie Julia Allram liebevoll bezeichnete – „Mizie-Oma“ und Opa in Gassen, bei „Muh Oma“ und Opa in Tacherting, als auch bei Onkeln und Tanten hat sie sich gerne aufgehalten und dort viel Zeit mit Spielen, Lachen, Blödsinn machen und Kuscheln mit Tieren verbracht. Das Zusammensein mit ihren Cousinen Melanie und Katharina sowie mit den Cousins Johannes und Alex hat ihr immer viel Spaß gemacht und hat sie sehr genossen.
Die Trauerfeier in der völlig überfüllten Kirche zelebrierten die Pfarrer Sebastian Allram, ein Cousin von Julias Vater, und Hubert Hintermaier. Umrahmt wurde die Trauerfeier von den „Moabether Klangfarben“ und vom Posselt-Trio aus Albaching. Ein weiterer Rosenkranz wird am Samstag, 7. Dezember, um 18.45 Uhr in der Kirche Maitenbeth gebetet.