Maitenbeth – Mitte November ist ein elfjähriges Mädchen aus Maitenbeth (Landkreis Mühldorf) in Folge einer Gehirnhautentzündung ins Koma gefallen und in der Haunerschen Kinderklinik in München verstorben. Die Ursache: ein Virus (wir berichteten).
Die Gerüchteküche brodelt seitdem. Handelt es sich um einen ansteckenden Virus? Das Gesundheitsamt Mühldorf gibt Entwarnung: Der Fall der verstorbenen Schülerin sei der Behörde bekannt. Allerdings handle es sich um keine Erkrankung, die von Mensch zu Mensch übertragen werde. Handlungsbedarf bestehe nicht, erklärt Sprecherin Simone Kopf auf Anfrage der OVB-Heimatzeitungen. Aufgrund der gesetzlichen Schweigepflicht dürften aber keine Details bekannt gegeben werden.
Keinen Handlungsbedarf in Sachen Ansteckungsgefahr sah die Realschule Haag, wo die Elfjährige die sechste Klasse besucht hatte. „Wenn, dann hätte das Gesundheitsamt Alarm geschlagen“, sagt Schulleiter Hermann Huber. In diesem tragischen Fall habe vielmehr das Emotionale, die Trauerbewältigung im Mittelpunkt gestanden. „Wir hatten 25 Elfjährige hoffnungslos aufgelöst in ihrem Klassenzimmer sitzen, da bestand Handlungsbedarf“, erzählt der Schulleiter.
Sein Glück: das sehr gut ausgebildete Krisenteam an seiner Schule, bestehend aus zwölf Kollegen inklusive einer Psychologin, das die Klasse von der ersten Nachricht an vollumfänglich betreut habe. Man habe Trauerorte geschaffen, einen Raum der Stille, Kerzen, ein Kondolenzbuch sei aufgelegen. Zusammen sei ein Regenbogenstein gebastelt worden.
„Wir haben eine ganze Woche intensiv mit den Kindern gearbeitet“, berichtet Huber. Ihm als Schulleiter sei es wichtig gewesen, die Trauer zuzulassen und nicht zu unterdrücken – „ohne natürlich die Unterrichtsnormalität aus den Augen verloren zu haben“. Rosi Gantner