Mit Weiblichkeit zur besten Lösung

von Redaktion

Frauen-Union diskutiert über mehr Frauenpower in der Kommunalpolitik

Kolbermoor – Was braucht eine Frau, um im Gemeinderat oder Stadtrat erfolgreich zu sein? Die stellvertretende Landrätin Marianne Loferer aus Riedering hat darauf eine klare Antwort: „Einfach nur gesunden Menschenverstand und die Bereitschaft zum Engagement. Der Rest kommt von allein.“ Weitere Tipps und Erfahrungsberichte von Kommunalpolitikerinnen bekamen Interessierte jetzt bei einer Podiums-diskussion der Frauen-Union (FU).

Unter dem Motto „Starke Frauen für die Kommunalpolitik“ hatte der FU-Kreisverband gemeinsam mit der Frauen-Union Bad Aibling-Kolbermoor nach Kolbermoor geladen. Heraus kamen spannende Einblicke in den politischen Alltag und wertvolle Ratschläge erfahrener Kommunalpolitikerinnen. Moderiert von der FU-Kreisvorsitzenden Katharina Hüls aus Brannenburg stellten sich neben Marianne Loferer auch die Gemeinderätin und Kreisbäuerin des Bayerischen Bauernverbands Rosenheim, Katharina Kern aus Oberaudorf, und die CSU-Fraktionssprecherin im Gemeinderat und Bürgermeisterkandidatin Irene Biebl-Daiber aus Bernau der Diskussion.

Windelsack sorgt für
Lacher im Gremium

Einig waren sich die Kommunalpolitikerinnen darin, dass mehr Weiblichkeit der Politik gut tut. „Frauen sind diplomatischer, suchen schneller nach Lösungen“, sagte Loferer. Katharina Kern machte die Erfahrung, dass „Männer etwas anders ticken als Frauen.“ Bei ihrem ersten Antrag auf Windelsäcke habe es bei Männern noch Gelächter gegeben. Das habe sich inzwischen geändert. „Offensichtlich war auch der Ton rauer, wenn ich nicht im Gemeinderat dabei war“, berichtete die Kreisbäuerin.

Klare Sache für die drei Frauen: Sie würden jederzeit wieder den Weg in die Politik einschlagen. Bei Kern waren es die Probleme der Landwirtschaft, die sie zu einem Engagement bewogen. Biebl-Daiber war sozusagen vorbelastet. Denn ihr Vater war jahrelang Bürgermeister in Bernau und riet ihr sogar ab, für den Gemeinderat zu kandidieren. „Ich wollte aber. Also habe ich gesagt: Gut, dann kandidiere ich eben auf dem letzten Platz. Und ich wurde prompt gewählt.“

Sich einfach trauen, etwas anpacken – das muss sein, wenn man etwas bewegen will. Deshalb macht auch Kern in Oberaudorf weiter. „Bei mir ist es jetzt der Brenner-Nordzulauf, der mich dazu bringt, nicht aufzuhören. Denn ich will, dass wir alle gemeinsam die beste Lösung erreichen.“

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