Marquartstein – Dramatische Szenen gestern Nachmittag in Marquartstein: Ein historisches Bauernhaus wurde Raub der Flammen, bei dem Großbrand entstand Millionenschaden. Drei Feuerwehrmänner wurden verletzt. In einem Nachbarhaus wurde ein Mensch von Rettungskräften ins Leben zurückgeholt. Nun ermittelt die Kriminalpolizeit Traunstein.
Sauerstoffflasche
explodiert
Um 13.15 Uhr waren die Rettungskräfte alarmiert worden. Sie waren auch schnell mit einem Großaufgebot am Brandort. Doch auf die Feuermänner wartete eine böse Überraschung: Während der Löscharbeiten explodierte im Haus eine Sauerstoffflasche mit lautem Knall. Drei Feuerwehrleute, die sich in unmittelbarer Nähe zu der Sauerstoffflasche befanden, zogen sich dadurch einen Knallschaden an den Ohren zu. Sie seien vorsorglich zur ärztlichen Untersuchung gebracht worden, berichtete der Traunsteiner Kreisbrandrat Christof Grundner den Heimatzeitungen des OVB.
Zwischenfall
im Nachbarhaus
Die Sauerstoffflasche habe zu einem medizinischen Gerät gehört, das sich während des Brandes in dem Zimmer befunden habe, sagte Grundner. Er wusste auch zu berichten, dass der Zwischenfall im Nachbarhaus, der die Reanimation eines Menschen notwendig gemacht habe, wohl nicht im Zusammenhang mit dem Löscheinsatz gestanden habe.
Um die Rettung des Bauernhauses bemühte sich ein Großaufgebot von Rettungskräften des Bayerischen Roten Kreuzes und der Freiwilligen Feuerwehren Marquartstein, Unterwössen, Grassau und Staudach-Egerndach. Unterstützt wurden sie von Kräften der Kreisbrandinspektion des Landkreises Traunstein.
Die Feuerwehrleute mühten sich auch nach Kräften, allein, die Zerstörung des historischen Gebäudes konnten sie nicht verhindern. Innerhalb kürzester Zeit brannte das Anwesen nieder, erzählten Augenzeugen. Über die Brandstätte wälzten sich dicke Rauchschwaden. Die Polizei hatte die Anwohner daher gemahnt, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Die Feuerwehr hatte den Wohnhausbrand in Marquartstein schnell unter Kontrolle. Wesentlich länger benötigte sie für die Nachlöscharbeiten. Noch am Nachmittag übernahm der Kriminaldauerdienst der Kriminalpolizeiinspektion Traunstein die Ermittlungen am Ort des Geschehens.
Aufgrund der großen Hitze, die von Mauern und Trümmern aufstieg, war an eine Begehung der Brandruine jedoch nicht zu denken. Die Polizei befragte die beiden Bewohner, die sich im Haus befunden hatten, als der Brand ausbrach. Doch brachte die Befragung zunächst keine Hinweise auf eine mögliche Brandursache.
Die Polizei wird übers Wochenende mit Ermittlungen und der Sicherung von Spuren fortfahren. Im Zuge dieser Nachforschungen wird auch über die Hinzuziehung eines Sachverständigen des Bayerischen Landeskriminalamtes entschieden.
Erst vor wenigen Tagen war es in einem Ortsteil von Frasdorf zu einem Großbrand eines landwirtschaftlichen Anwesens gekommen. Dabei brannte ein Gebäude komplett nieder.