Schneller von Schloßberg nach Rosenheim

von Redaktion

Kreis beteiligt sich an Kosten für Maßnahmen zur Beschleunigung des Busverkehrs

Rosenheim – Ein von der Gemeinde Stephanskirchen bei einem Fachbüro in Auftrag gegebenes Gutachten zeigt ein Maßnahmenbündel auf, mit dem vor allem in den Morgenstunden die Fahrzeiten der fünf Buslinien verkürzt werden sollen, die über Gemeindegebiet in Richtung Rosenheim fahren (wir berichteten). Gegen die Stimme von Josef Fortner (ÖDP) beschloss der Kreisausschuss jetzt, dass sich der Landkreis mit 25250 Euro an den Kosten beteiligt, die ein mindestens 15 Monate dauernder Probebetrieb verursacht. 20000 Euro entfallen allein auf das Monitoring des Probebetriebs durch das Fachbüro, 5000 Euro für die Nachrüstung der Ampel an der Einmündung Salzburger/Kuglmoosstraße in Schloßberg. Der Restbetrag sind Verwaltungskosten.

Die Umrüstung der Signalanlage ist ein zentraler Punkt des von den Verkehrsplanern vorgeschlagenen Maßnahmenpakets. Sie erhoffen sich davon, dass sich vor allem im morgendlichen Berufsverkehr die Fahrzeiten der Busse um zehn bis 15 Minuten verkürzen. Sie brauchen für die Strecke von Schloßberg nach Rosenheim wegen des Staus oft genauso lang wie für den Rest der Fahrt.

Sollten die Änderungen nach einem erfolgreichen Probelauf in einen Dauerbetrieb münden, kommen auf den Landkreis weitere 105250 Euro zu. Allein 70000 Euro verschlingt die dann nötig werdende Errichtung einer Ampelanlage an der Kreuzung Salzburger/Wasserburger Straße.

Trotz des deutlichen Mehrheitsvotums im Gremium ließen viele Kreisräte erkennen, dass sie mit Bauchschmerzen zustimmen. „Ganz überzeugt bin ich nicht. Dennoch steht es uns gut an, mit einem Probetrieb anzufangen. Wir können nicht ein Nahverkehrskonzept beschließen und nur abwarten“, sagte CSU-Fraktionssprecher Felix Schwaller. Der Kolbermoorer Bürgermeister Peter Kloo (SPD) sieht das ähnlich. Er sprach von einem „kleinen Zwischenschritt“ und zeigte sich überzeugt, dass nur ein Konzept mit einer vernünftigen Verknüpfung von Bus, Schiene und Individualverkehr wesentliche Verbesserungen bringt. „Es wird uns auf Dauer nicht weiterhelfen, wenn wir weiterhin einen Bus nach dem anderen durch ein Nadelöhr jagen“, so Kloo.

Er könne nur aus Solidarität, nicht aber aus Überzeugung zustimmen, meinte der Pruttinger Bürgermeister Hans Loy (CSU). Werner Gartner (SPD) geht davon aus, dass die Neureglung eine Verschlechterung für jene Autofahrer mit sich bringt, die von der Wasserburger Straße kommen und im Reißverschluss-Verfahren in die Salzburger Straße einfädeln. Dennoch stimmte auch er der Kostenbeteiligung zu. „Wenn wir den Öffentlichen Personennahverkehr stärken wollen, müssen wir diesen Schritt tun.“ Josef Fortner (ÖPD) wollte nicht so weit gehen und lehnte die beschlossene Vorgehensweise ab.

Stellvertretender Landrat Josef Huber (CSU) reihte sich in die Phalanx derjenigen ein, die Skepsis an den Tag legten, aber dennoch zustimmten. Eine grundlegende Verbesserung der Situation ist für ihn auf lange Sicht ohne den Bau einer dritten Innbrücke nicht zu erreichen. „Nur das wäre eine echte Lösung“, sagte er bei der Diskussion.Norbert Kotter

Artikel 2 von 11