Raubling – Zum Thema Digitalisierung sprachen die OVB-Heimatzeitungen mit Florian Grossmann aus der 9. Klasse, der im Schuljahr 2017/18 als echter Pionier die erste Tablet-Klasse am Gymnasium Raubling besuchte und damit jetzt bereits das zweite Jahr Erfahrungen sammelt.
Hallo Florian, Du kommst ja gerade aus einer Besprechung des AK Digitalisierung an eurer Schule. Worum ging es?
Im AK sitzen Lehrer, Eltern und Schüler. Nun sollen die Tablets, die letztes und dieses Jahr vom Landratsamt finanziert wurden, künftig von den Eltern finanziert werden. Der Schule ist dabei das Prinzip der Freiwilligkeit wichtig. Eltern, die Bedenken haben, sollen nicht gedrängt werden. Umgekehrt soll aber auch kein Kind, das teilnehmen möchte, wegen Finanzierungsproblemen außen vor stehen. Es gibt Unterstützungsmöglichkeiten durch den Elternbeirat auch Leasing und das Aushandeln eines Schulpreises durch Mengenbestellung können helfen.
Worin siehst Du denn den Vorteil der Tablet Nutzung im Unterricht?
Ich habe das Gefühl, dass der Unterricht dadurch entspannter ist – aber das heißt nicht, dass wir weniger lernen. Das Lernen funktioniert jetzt einfach anders als früher. Wir recherchieren viel zu einzelnen Themen, dadurch bekommt man einen ganz anderen Zugang zum Stoff. Wenn man sich ein Thema im Video erklären lässt und es dabei nicht versteht, findet man sicher einen anderen Film, wo der Stoff nochmal anders erklärt wird. Das hilft schon sehr.
Habt ihr auch schon selbst Filme gedreht?
Ja, zum Beispiel in Deutsch, einen Werbefilm, und in Kunst einen Stopp-Motion-Film. Das war echt lässig. Aber wer jetzt glaubt, dass wir keine Hefte mehr haben, der liegt völlig falsch. Die erarbeiteten Sachverhalte werden immer auch noch mal im Heft notiert. Leider gibt es die Bücher fürs G8 nicht fürs Tablet. Aber das sind halt noch Kinderkrankheiten. Schon die jetzigen Achtklässler haben eine bessere Ausstattung. Auf unseren Android-Tablets konnte man noch selbst etwas installieren. Die neuen iPads sind übers Schulnetz und „Classroom-Manager“ vernetzt und abgesichert. Wenn eine neue App gebraucht wird, kann sie der Administrator zentral jedem draufspielen – und beim nächsten Hochfahren ist alles da.
Wie ist das mit der Technik? Funktioniert sie immer?
Nun, die Technik ist natürlich immer ein Punkt. Am Anfang hat man schon gemerkt, dass wir im Stoff nicht so schnell vorangekommen sind, weil sich Lehrer und Schüler erst einmal mit der Technik zurechtfinden mussten. Aber das hat sich bald eingependelt. Von unseren Tablets sind bisher auch nur ein paar wenige defekt gewesen. Mittlerweile funktioniert sogar unser WLAN überall. Das war anfangs noch ein Ärgernis. Das Dümmste, was mir passiert ist, war, dass mir meine SD-Karte zu Beginn des Schuljahres „abgeraucht“ ist. Da waren alle Sachen vom letzten Schuljahr drauf. Seither weiß ich, wie wichtig Datensicherung ist.
Florian, Danke für das Interview!
Gerne.
Interview: Karin Sönmez