Rosenheim – Rund 200 Menschen haben am Samstagabend mit einer Mahnwache und einem Fackelmarsch gegen die drohende Schließung des Rosenheimer Danone-Werks protestiert. Neben den 160 Danone-Mitarbeitern zeigten sich zahlreiche Unterstützer solidarisch. Bei der Kundgebung vor dem Marsch durch die Stadt verliehen mehrere Redner dem Bestreben der Beschäftigten Ausdruck, ihre Arbeitsplätze und den Bestand des Unternehmens zu erhalten.
Die Ankündigung des französischen Lebensmittelkonzerns, die Produktion im Werk in Rosenheim bis Juli 2021 einzustellen, hatte Mitte Januar für Entsetzen und Fassungslosigkeit in der Region gesorgt. Betroffen wären rund 160 Mitarbeiter.
Was sie von den Konzernplänen halten, machten die Demonstranten mit klaren Worten deutlich. Manche sprachen von einer „ausgemachten Sauerei“. Es gehe dem Unternehmen nicht um die Mitarbeiter und deren Arbeitsplätze, sondern nur um Gewinnmaximierung und Profit.
Man habe, so betonte ein Redner der Gewerkschaft für Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Rosenheim, unter anderem Produkte verscherbelt – und so das Tafelsilber aus der Hand gegeben und das Fundament in Rosenheim geschwächt. Systematisch habe man die Produktion heruntergefahren und an andere Standorte verlagert.
Die Verbraucher hätten damit nichts zu tun – und schon gar nicht die Belegschaft, die im festen Glauben an die Unternehmensleitung stets alles gegeben habe. Die Manager hätten trotzdem beschlossen, den Betrieb in Rosenheim von der Landkarte zu streichen. „Das ist ein Skandal“, so ein Gewerkschaftsvertreter.jre