Rosenheim – Mit Veranstaltungen zum politischen Aschermittwoch haben die Parteien und politischen Organisationen im Landkreis Rosenheim den Endspurt im Kommunalwahlkampf eingeläutet. Nachfolgend Auszüge aus den Pressemitteilungen, die die Parteien den OVB-Heimatzeitungen zugeschickt haben:
Die CSU in der Stadt Rosenheim im Beisein der scheidenden Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer die Frage nach dem Ist-Zustand in der Bundesrepublik. „Hausbesitzer sollen enteignet werden. Wer Fleisch isst, wird an den Pranger gestellt. Wer Auto fährt, wird verfolgt. In diesen Tagen müssen wir uns doch fragen, was eigentlich los ist in unserem Land?“, sagte Daniel Artmann, Bezirksvorsitzender der Jungen Union in Oberbayern, bei der Veranstaltung im Happinger Hof, und forderte die Zuhörer auf: „Es ist an der Zeit, dass in unserem Land wieder mehr Vernunft einkehrt.“ In seiner Rede ermahnte Artmann zudem die Fridays-for-Future-Demonstranten, älteren Bürgern respektvoller entgegenzutreten. „Wir sollten Respekt haben für die Jugendlichen, die für eine gute Zukunft demonstrieren, aber wir sollten von ihnen auch Respekt einfordern für diejenigen, die eine gute Gegenwart erst ermöglicht haben.“ Zudem brach er eine Lanze für die Landwirte, die „sinnbildlich für die bayerische Verbindung von Tradition und Hightech“ stünden.
Ganz im Zeichen der bevorstehenden Kommunalwahlen stand der Aschermittwoch in den Paulaner-Stuben in Wasserburg bei der Landkreis-SPD. Landratskandidatin Alexandra Burgmaier appellierte an die Wähler, an der Demokratie aktiv teilzunehmen und ihre Wahlentscheidung bewusst zu treffen. „Die Hauptprobleme im Landkreis sind bezahlbarer Wohnraum und der drohende Verkehrsinfarkt; beides kann von den Kommunen im Alleingang nicht gelöst werden, sondern nur im Zusammenspiel mit dem Landkreis“, betonte sie. Die SPD werde hier weiter auf die Stärkung des kommunalen Wohnungsbaus und die Umsetzung eines landkreisweiten, nachhaltigen Mobilitätskonzepts setzen.
Die Themen Wohnen, Verkehr, Bildung, Kinderbetreuung sowie Stadtentwicklung standen im Fokus der Rede von Robert Metzger, Oberbürgermeisterkandidat der SPD in Rosenheim. Zu Beginn kritisierte er die Mehrheit aus CSU und Freien Wähler (FW) im Stadtrat. Die SPD-Fraktion hätte ihre Versprechen von der Kommunalwahl 2014 mittels Anträgen und Aktivitäten gehalten, von CSU und FW sei nicht mehr als heiße Luft geblieben. „Mit dem Rosenheimer Modell hat die SPD entscheidende Impulse für den Flächenerwerb der Stadt geliefert und wir wollten im Gegensatz zu allen anderen Parteien den bezahlbaren Wohnraum in der Bogensiedlung erhalten, der nun der Weiterentwicklung der Hochschule weichen muss“, sagte Metzger, der ergänzte: „Wir haben eine Verantwortung, dem immer knapper werdenden Wohnraum etwas entgegenzusetzen! CSU und auch alle andere Parteien haben hier in den letzten sechs Jahren versagt!“
Eine Fastenpredigt bekamen die Besucher des politischen Aschermittwochs der Freien Wähler in Großkarolinenfeld serviert. Beim „Wirt von Dred“ in der Gemeinde Großkarolinenfeld konnte Landratskandidat Sepp Hofer neben den Kreistagskandidaten der FW auch zahlreiche Bürgermeisterkandidaten begrüßen. Umrahmt wurde die zünftige Veranstaltung von der Rosenbergmusi. Höhepunkt des Abends war eine saftige Fastenpredigt. Der „Mönch vom schwarzem Bettelorden“, Bruder Alfredus (Fredl Entfellner), spannte einen bissigen Bogen von der mehrfachen K-Frage, die die Schwarzen umtreibe, bis hin zum Brenner-Nordzulauf. „Gute Stimmung, guter Besuch, gute Fastenpredigt, gute Kandidaten“, bilanzierte Landratskandidat Sepp Hofer die Veranstaltung.
Bei der Veranstaltung der ÖDP in Rosenheim forderte ÖDP-Kreisvorsitzender Josef Fortner, Landratskandidat der Ökodemokraten, die Optimierung des Öffentlichen Nahverkehrs und weniger Flächenverbrauch. „Die Kommunalwahl ist auch eine Klimaschutzwahl“, sagte er. Bis 2035 solle der Landkreis mit 100 Prozent erneuerbaren Energien versorgt werden. Dafür brauche es ein Energiekonzept des Landkreises.