Rosenheim/Traunstein/Mühldorf – Zur ersten Woche der Ausgangsbeschränkung hat das Polizeipräsidium Oberbayern Süd eine im Großen und Ganzen positive Bilanz gezogen. „Danke, dass die meisten zu Hause geblieben sind“, lobte das Polizeipräsidium per Pressemitteilung das Verhalten der Bürger. Dennoch mahnte Polizeipräsident Robert Kopp: „Fest steht aber auch: Die Ernsthaftigkeit der Situation haben leider noch immer nicht alle erkannt. Gegen diejenigen, die durch ihr unvernünftiges und uneinsichtiges Verhalten die Gesundheit und das Leben anderer riskieren, werden wir weiter konsequent vorgehen.“
20744 Kontrollen
durch die Beamten
20744 Kontrollen hatten Einsatzkräfte im Dienstbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd von Samstag, 21. März, 0 Uhr, bis zum gestrigen Sonntag, 6 Uhr, im Rahmen der Ausgangsbeschränkung durchgeführt. Dabei registrierten die Beamten 1169 Verstöße, 1019 davon wegen Missachtung der Ausgangsbeschränkung. Nach Angaben der Polizei wurden 679 Verstöße zur Anzeige gebracht, in den anderen Fällen beließen es die Einsatzkräfte bei einer Ermahnung.
Ein besonderes Augenmerk hatten die Ordnungshüter aufgrund des frühlingshaften Wetters auf beliebte Ausflugsziele in der Region gelegt. So waren nach Angaben des Polizeipräsidiums die Ausflugsparkplätze im Bereich der Chiemgauer Alpen zu drei Vierteln gefüllt. „Insgesamt zeigten die Menschen allerdings Verantwortung, in dem sie die Beschränkungen zur Eindämmung des Infektionsrisikos nahezu durchwegs beachteten“, teilte ein Polizeisprecher mit.
Wie wichtig die Eindämmung des Infektionsrisikos ist, zeigen die Zahlen der Infizierten in der Region, die erneut angestiegen sind. So sind in Stadt und Landkreis Rosenheim Stand Samstagnacht 873 Menschen mit dem Erreger infiziert, wobei mittlerweile sieben Personen der Erkrankung erlegen sind. „Es werden seit zwei Tagen etwas weniger Fälle pro Tag gemeldet. Um einen Trend abzulesen, ist es allerdings derzeit noch zu früh“, teilte ein Sprecher des Landratsamtes Rosenheim mit. 31 Erkrankte werden derzeit auf Intensivstation in der Region behandelt. Der Landkreis Traunstein zählt 199 bestätigte Infektionen, der Landkreis Mühldorf mittlerweile 125.
Wie prekär die Situation ist, zeigt auch der Aufruf von Stadt und Landkreis Rosenheim: „Für den Dienst in den Romed-Kliniken beziehungsweise in Pflege- und Altenheimen suchen Stadt und Landkreis Rosenheim kurzfristig und dringend Pflegepersonal“, teilten die Behörden jetzt mit. Auch Lösungen in Teilzeit seien möglich. Ein Teil der Pflegekräfte in den Alten- und Pflegeheimen könne auch in infektiösen Bereichen eingesetzt werden. Die Bereitstellung von Schutzkleidung sei hier sichergestellt. Interessierte Frauen und Männer können sich per E-Mail an die Adresse pflegehilfe@kfv-rosenheim.de wenden. Wichtige Angaben sind nach Angaben des Landratsamtes die persönlichen beruflichen Voraussetzungen sowie eine Information, ab wann sie zur Verfügung stehen.
Unterstützung für
Krankenhauspersonal
Die Romed-Kliniken suchen nach Angaben des Landratsamtes Rosenheim zudem Unterstützung für ihre Pflegekräfte und Ärzte. Melden können sich hier Personen, die Erfahrung oder eine Ausbildung in der Pflege oder als medizinische Assistenz haben oder Medizin studieren oder ein Praktikum in der Alten- oder Krankenpflege, beispielsweise im Rahmen eines freiwilligen sozialen Jahres, absolviert haben. Interessierte können sich per E-Mail an pflegedirektion@ro-med.de wenden.