„Kinder brauchen keine perfekten Eltern“

von Redaktion

20 Jahre „Gesetz zur Achtung der Gewalt“ – Rosenheimer Kinderschutzbund sieht noch viel Handlungsbedarf

Rosenheim − Im Jahr 2000 hat der Deutsche Bundestag das „Gesetz zur Ächtung der Gewalt“ verabschiedet. Alljährlich wird dies beim Internationalen Tag der gewaltfreien Erziehung am 30. April zum Anlass genommen, auf das Recht der Kinder, ohne Gewalt aufzuwachsen, hinzuweisen. Zum 20. Jahrestag dieses Gesetzes hatten viele Kinderrechtsorganisationen Veranstaltungen geplant, auch der Kinderschutzbund Rosenheim. Coronabedingt entfallen diese Veranstaltungen, doch der Anlass bleibt. Auch wenn in zwei Jahrzehnten vieles erreicht wurde, erleben laut Rosenheimer Kinderschutzbund noch viel zu viele Kinder und Jugendliche Gewalt in der Erziehung: Sie leiden unter körperlicher und seelischer Gewalt, Missbrauch und Mobbing, sind Rassismus und Diskriminierung ausgesetzt.

Die Möglichkeiten der sozialen Medien vervielfachen die Risiken nach Einschätzung vieler Experten. Um diesen Herausforderungen wirkungsvoll zu begegnen, brauche es nicht nur Eltern, Lehrer und Fachkräfte, sondern die ganze Gesellschaft.

Marianne Guggenbichler, Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes Rosenheim, (DKSB) rät: „Oft hilft es, sich bewusst zu machen, dass nicht alles perfekt laufen muss – Kinder brauchen keine perfekten Eltern. Wenn Eltern zum Beispiel ihren Kindern Zeit schenken, statt den Haushalt optimal zu erledigen, gewinnen beide.“

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