Rosenheim − Nach den Entbehrungen im Zuge der Kontaktbeschränkungen, ausgelöst durch das Coronavirus, sind die Menschen in der Region froh, auch ohne „triftigen Grund“ wieder ihr Zuhause verlassen zu können. Vor allem der Chiemsee mit seinen Ufergebieten ist da ein beliebtes Ausflugsziel für die örtliche Bevölkerung. Den zuständigen Gebietsbetreuer, Dirk Alfermann, erreichen nach Angaben des Landratsamtes Rosenheim in den vergangenen Tagen aber immer wieder Hinweise, dass Ausflügler beim Pflücken oder sogar Ausgraben teils stark gefährdeter Pflanzen im näheren Umfeld des Chiemsees beobachtet wurden. Auf höfliche Ansprachen reagierten die Personen meist desinteressiert oder abweisend. Der Gebietsbetreuer für den Chiemsee bittet daher, Pflanzen stehen zu lassen, damit sich auch weitere Naturliebhaber an der Blütenpracht erfreuen können. So kann momentan zum Beispiel südlich von Prien in der Nähe des Schöllkopfes die seltene Schachblume (Fritillaria meleagris) direkt entlang des Uferweges in den dortigen Streuwiesen beobachten. Hierbei handelt es sich um eine bayernweite Rarität, die stark gefährdet ist. Zudem zählt sie zu den besonders geschützten Arten. Wer sie abpflückt oder ausgräbt macht sich strafbar. Auch haben solche Arten wie die Schachblume meist ganz besondere Anforderungen an ihren Lebensraum, die sie dann im heimischen Garten nicht mehr vorfinden. In diesem Zusammenhang bittet er auch grundsätzlich auf den ausgewiesenen Wegen zu bleiben und Hunde nicht in die Wiesen laufen zu lassen, damit auch die verschiedenen Vogelarten hier ihre Brut ungestört verrichten können.