Platte verdeckt Jodl-Gedenkstein

von Redaktion

Name des Kriegsverbrechers nicht mehr lesbar

Fraueninsel – Eine Steinplatte verdeckt seit Kurzem im Friedhof der Fraueninsel den Namen und Dienstgrad von Alfred Jodl. Der Gedenkstein des Wehrmachtsgenerals und verurteilten Kriegsverbrechers sorgt seit Jahren immer wieder für Streit. Jodl liegt gar nicht auf der Insel begraben, sondern nur seine beiden Frauen. Er wurde seinerzeit zum Tode verurteilt und seine Asche nach der Hinrichtung in der Isar zerstreut.

Wer die neue Steinplatte fachgerecht auf den Gedenkstein geklebt hat, ist bisher nicht bekannt. Auch der neue Inselbürgermeister Armin Krämmer rätselt. Er hatte die Platte vor eineinhalb Wochen entdeckt, als er das Grab seines Vaters besuchte, erzählte er im Gespräch mit der Heimatzeitung.

Die Platte mit der Aufschrift „Familie Jodl“ wird demnächst Thema im Gemeinderat, kündigte Krämmer an. Das Gremium muss darüber beraten, wie es mit der neuen Entwicklung umgeht.

In der vergangenen Amtsperiode hatte sich der damalige Bürgermeister Georg Huber mit einem Nachfahren Jodls auf das Anbringen einer Platte geeinigt. Der damalige Gemeinderat hatte dieser Lösung aber nicht zugestimmt. db

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