Rosenheim – Kaum Neuinfektionen und kontinuierlich ansteigende Genesenenzahlen: Die Lage im ehemaligen „Corona-Hotspot“ Landkreis Rosenheim beruhigt sich weiter.
Die positive Entwicklung der Sieben-Tage-Inzidenz – also die Fälle pro 100000 Einwohner während der vergangenen sieben Tage – geht weiter. Die Werte für Stadt und Landkreis Rosenheim haben sich in beiden Fällen in etwa um das Dreifache verringert.
Inzidenz-Wert sinkt um 164,2 Punkte
Gestern meldete das Landratsamt für die Stadt Rosenheim einen Wert von 1,6 und für den Landkreis 3,5. Noch vor einer Woche lagen die Werte bei 4,7 in der Stadt und 10,0 im Landkreis. Noch nie zuvor waren die Werte so niedrig. Zum Vergleich: Vor annähernd zwei Monaten, am 8. April, zeigte die Sieben-Tage-Inzidenz für die Stadt einen Wert von 165,8. Damit fiel der Wert in acht Wochen um 164,2 Punkte.
Im gesamten Landkreis und in der Stadt Rosenheim verzeichnete das Gesundheitsamt in den vergangenen sieben Tagen nur zehn Neuinfektionen. Das sind 65 Prozent weniger als noch vor einer Woche (29 Neuinfektionen.)
Von den insgesamt 46 Kommunen im Landkreis, wurden aus 37 keine neu infizierten Personen gemeldet. Die meisten neuen Fälle gibt es in Bernau (+4) und in Prien (+4). In Albaching und Frasdorf sind jeweils alle 21 Covid-19-Patienten genesen.
Die höchsten Fallzahlen pro 1000 Einwohner haben seit mehreren Wochen die einst regionalen Hotspots Aschau, Bad Feilnbach und Nußdorf. Doch auch aus diesen Gemeinden wurden zuletzt fast keine positiven Testergebnisse mehr gemeldet. Nur in Bad Feilnbach, wo Ende Juni eine Coronavirus-Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) starten soll, gab es einen neuen Corona-Fall. Zudem steigen in den Kommunen im Landkreis die Genesenenzahlen an, in den meisten jedoch nicht sprunghaft, sondern langsam. Die meisten Genesenen weist die Stadt Wasserburg auf (+14).
Keine Neuinfektionen in der Stadt
In der Stadt Rosenheim, in der über 63000 Einwohner leben, gab es in der vergangenen Woche keine einzige Neuinfektion. Das Gesundheitsamt meldete am 28. Mai sowie am 4. Juni 510 Corona-Fälle.
Die Zahl der Genesenen stieg zudem um 30 auf 341 an.
Bisher sind insgesamt 2787 Fälle von Infektionen mit dem Coronavirus in Stadt und Landkreis Rosenheim aufgetreten (Landkreis: 2277, Stadt: 510). 2024 Erkrankte sind mittlerweile wieder genesen.
In der Stadt sind bisher 24 an der Erkrankung gestorben, im Landkreis 189. 45 Patienten, die aufgrund einer Coronavirus-Infektion an Covid-19 erkrankt sind, werden aktuell noch in Stadt und Landkreis stationär behandelt. Sechs davon liegen auf einer Intensivstation. Die Zahl der stationär aufgenommenen Personen sank in einer Woche um 19.
Doch auch wenn die Infektionszahlen in den vergangenen Tagen ein durchaus positives Bild zeichnen: Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Gesundheitsamtes, rät den Bürgern der Region eindringlich, weiterhin die vorgegebenen Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten. „Ich appelliere an alle Bürger, sich verantwortungsvoll zu verhalten, zum Schutz unserer Gesundheit.“
Verfechter des Mund- und Nasen-Schutzes
Denn, so Dr. Wolfgang Hierl: „Überall dort, wo eine Vielzahl an Menschen zusammenkommt, besteht grundsätzlich die Gefahr, sich und andere anzustecken.“ Dies könne beispielsweise in Fußgängerzonen, Schulen, in Biergärten oder beim Wandern passieren.
Aus Hierls Sicht ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes eine wirkungsvolle Möglichkeit, die Infektionsgefahr zu minimieren. Durch die Maske reduziere sich die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung des Coronavirus von einer Person auf die andere, so der Leiter der Behörde. In diesem Zusammenhang weist er darauf hin, dass die Mund-Nasen-Bedeckung durch Plexiglasvisiere nicht ersetzt werden könne.