Eine Zeitung hebt ab

von Redaktion

Unterwegs im Heißluftballon der OVB-Heimatzeitungen

Eggstätt – Wer im Chiemgau gern früh aufsteht, hat ihn womöglich schon erspäht: Seit Dienstag fährt ein Heißluftballon der OVB-Heimatzeitungen durch die Region! Die Jungfernfahrt, die aufgrund der Corona-Pandemie nicht wie geplant mit einem Fest für die Leser begleitet werden konnte, absolvierte er jetzt von Eggstätt aus.

Über den Feldern steht noch tiefer Nebel, auch über den Chiemsee ziehen feine Schwaden. Kurz nach Sonnenaufgang starten die Vorbereitungen für die erste Fahrt des OVB-Ballons. Fahrt? Ja, tatsächlich heißt es „Ballon fahren“, auch wenn es in die Lüfte geht.

Ballon fahren,
nicht fliegen

Wer das durcheinander bringt, muss nach altem Ballonfahrerbrauch gleich eine Runde an seine Mitfahrer ausgeben. Solche Missverständnisse können schon mal passieren, erst recht zu so früher Stunde. Der eine oder andere reibt sich noch die Augen, als wir für die Fahrt aufbauen. In diesen Korb sollen wir wirklich alle rein? Wir, das sind der Verleger der OVB-Heimatzeitungen, Oliver Döser, seine Frau Michaela, der siebenjährige Pepe und die Autorin dieser Zeilen. Und natürlich unser Ballonkapitän Wolfi. Einer muss ja fahren.

Zu Wolfi fasst man schnell Vertrauen. Er beherrscht sein Handwerk, stammt aus einer Ballonfahrerfamilie. Tricks kennt er viele. Um festzustellen, aus welcher Richtung der Bodenwind kommt, nutzt er Seifenblasen! Die Standortfrage und in welche Richtung wir starten, sind somit geklärt.

Geduldig weist er uns ein, wie wir den Ballon aufbauen sollen. Vorher haben wir noch Handschuhe bekommen, denn von leichter Seide kann keine Rede sein. Richtig schwer ist der Ballon, der von Hand in Tschechien genäht wurde. Für die Zweifler unter uns ist das irgendwie beruhigend. Schließlich kann der Gedanke, sich mit heißer Luft über dem Boden zu bewegen, auch ein kleines bisschen beklemmend sein.

Zuerst bläst ein Ventilator kalte Luft in den Ballon, um ihn zu füllen. Dann heizt Wolfi den Brenner an, die Flamme lodert. Selbst wenn man einige Meter entfernt steht, spürt man einen heißen Hauch. Der Ballon richtet sich auf, der Stoff spannt sich, wir steigen in den Korb ein. Und ohne dass wir es merken, heben wir plötzlich ab. Still wird es im Korb, nur ab und an ein Zündgeräusch und ein Raunen. Wir blicken auf die Eggstätter Seenplatte mit ihren großen Seen und kleinen Tümpeln, in denen sich die Wolken spiegeln. Am Waldrand ein Reh, das sich nicht von unserer Fahrt stören lässt.

Zwar tragen wir alle Mundschutz, aber Corona und auch aller anderer Ärger sind dort oben vergessen. Wenn die ersten Sonnenstrahlen sich ihren Weg durch die Wolken bahnen, dann ist auch der nüchternste Mensch verzaubert. Wir spähen in fremde Gärten, versinken in Mooren, bewundern die strenge Geometrie von gemähten Feldern. Und manches entdeckt man nur von oben. Wer hätte gedacht, dass sich sage und schreibe acht Swimming Pools in einem kleinen Weiler verbergen?

Über Seeon heißt es dann „Bereit zur Landung“. Wolfi steuert den Ballon so präzise, dass wir nur wenige Zentimeter über einem Maisfeld dahingleiten. Doch der Landwirt muss keine Sorge haben. Kein einziger Trieb wird abgedrückt. Fast so sanft, wie wir abgehoben haben, landen wir auf einem Feldweg.

Viel Freude kommt bei Oliver Döser, dem Verleger der OVB-Heimatzeitungen, auf. Er selbst war bereits früher mit einem Heißluftballon unterwegs und davon begeistert. So kam er auf die Idee eines Zeitungsballons. „Zu uns als Heimatzeitungen könnte nichts besser passen, als die Heimat im Blick zu haben“, sagt der Verleger. Nicht nur Döser freut sich. Auch Pepe Baumgartner ist schwer begeistert von seiner ersten Ballonfahrt.

So heben Sie als OVB-Leser ab

Sie als Leserinnen und Leser der OVB-Heimatzeitungen haben natürlich Gelegenheit, mit dem OVB-Ballon mitzufahren. Eine Anmeldung ist telefonisch unter 08051/7144 oder per E-Mail unter info@chiemseeballooning.de möglich. Für Inhaber der OVB-Abocard gilt außerdem: Am 4. Juli können Sie eine Ballonfahrt gewinnen! Weitere Aktionen folgen!

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