Messerstiche in Rücken und Bauch

von Redaktion

79-Jähriger vor dem Schwurgericht

Traunstein/Mühldorf – Ein Streit um die Position einer Waschmaschine im Keller eines Anwesens in Mühldorf endete für einen 68-Jährigen tödlich. Sein Nachbar, ein 79 Jahre alter Rentner, versetzte ihm von hinten einen Stich mit einem Küchenmesser in den Rücken und danach einen von vorne in den Bauch. Jetzt stand der Täter vor dem Schwurgericht Traunstein mit Vorsitzendem Richter Erich Fuchs. Er hat die Tat gestanden.

Zum Prozessauftakt berichtete der Angeklagte ausführlich über den Tattag, der eine Vorgeschichte hat. Im Sommer vor der Tat habe es einen Mieterwechsel in dem Sechsparteienhaus gegeben, in dessen Verlauf der später getötete 68-Jährige seine Waschmaschine im gemeinsamen Waschraum an einen anderen Ort gestellt habe. Darüber gerieten die beiden am 28. August in Streit. Der ihm körperlich überlegene 68-Jährige habe ihn geschlagen – mit den Fäusten und einem Besen. Dabei habe er schwere Verletzungen am Arm erlitten.

Nach seiner Strafanzeige habe die Polizei Fotos gemacht, aber drei Wochen lang nichts unternommen, so der Angeklagte weiter. „Mein letzter Wunsch war Rache. In den Nächten hab ich überlegt, was ich mache. Mit den Fäusten hatte ich keine Chance.“ Also versteckte der 79-Jährige in seinem Kellerabteil ein 20 Zentimeter langes Küchenmesser – mutmaßlich mit der Absicht, den Nachbarn zu töten. Nach der Tat rief er selbst die Polizei an: „Ich hab den Nachbarn gestochen.“ Er beteuerte gestern mehrfach, er habe den anderen nicht töten, „ihm nur Schmerzen machen wollen“. Am kommenden Freitag, 26. Juni, fällt das Urteil.

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