Bienenstöcke geklaut, 10000 Tiere weg

von Redaktion

Dieb im Lehrbienenstand Großkarolinenfeld

Großkarolinenfeld – Wer klaut denn um Himmels Willen Bienenvölker? „Das ist gar nicht so selten, es kommen regelmäßig Völker weg“, sagt Andrea Hanus, die stellvertretende Vorsitzende des Bienenzuchtvereins (BZV) Großkarolinenfeld. Dem Verein passierte genau das. Vom Lehrbienenstand an der Pfaffenhofener Straße verschwanden zwischen Montagnachmittag und Dienstagfrüh zwei Jungvölker. „Ein dritter Kasten stand schon ganz schief, es sieht fast so aus, als wäre der Dieb unterbrochen worden“, so Andrea Hanus. Die Polizei Bad Aibling ermittelt.

Dass von dem sogenannten „Freiaufsteller“ neben dem Lehrbienenstand zwei Völker fehlen, bemerkte die Frau des Vorsitzenden, als sie die Ablegervölker füttern wollte. Insgesamt befanden sich dort acht Völker, die für Jung- beziehungsweise Neuimker als Einstiegsgeschenk des Vereins bestimmt sind. „Wir haben auch erstmal unsere neuen Imker abtelefoniert, ob sich eventuell einer schon Völker geholt hat, und erst dann Anzeige erstattet“, sagt Hanus.

Die Jungvölker werden von erfahrenen Imkern als Ableger aus Stammvölkern gebildet, erklärt Max Sollinger, Beisitzer im Vorstand, und wenn sie sich entsprechend gut entwickelt haben, werden sie an die Jungimker abgegeben. Solche Völker haben laut Sollinger eine Stärke von 5000 bis 10000 Bienen. Im Vergleich dazu hat ein Stamm- beziehungsweise Wirtschaftsvolk um diese Zeit etwa 40000 bis 50000 Bienen.

Der BZV als Verein ist jetzt das erste Mal von einem Diebstahl betroffen. Einzelnen Mitgliedern sei es aber schon passiert, so Hanus, und in der Region nehme der Bienendiebstahl derzeit wieder zu. Es seien ganze Banden unterwegs, die Bienenvölker samt Kästen im großen Stil stehlen und per Lkw abtransportieren, erklärt die stellvertretende Vorsitzende. „Die lassen sich gut verkaufen, haben pro Wirtschaftsvolk mit Kasten einen Wert von 200 bis 300 Euro“, so Hanus. Bei den Ablegern sei der Wert geringer. Frustrierend sei der Diebstahl trotzdem, denn die Arbeit von zwei Monaten ist weg.Sylvia Hampel

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