Hubschrauber birgt tote Kuh im Brünnstein-Gebiet

von Redaktion

Tier hatte erst kürzlich Bergbäuerin überrannt und schwer verletzt

Oberaudorf – Für großes Aufsehen sorgte die Bergung einer toten Kuh: Am Dienstag gegen 19 Uhr wurde das verendete Tier mit dem Hubschrauber aus dem Brünnsteingebiet ins Tal geflogen. Dem Vernehmen nach ist das Tier auf der Weide gestürzt. Nach OVB-Recherche handelt es sich bei der Kuh um dieselbe, die vor gut einer Woche eine einheimische Bergbäuerin überrannt und dadurch schwer verletzt hatte (wir berichteten).

Mit vor Ort war eine Tierärztin des Veterinäramtes Rosenheim, bestätigte Michael Fischer, Pressesprecher des Landratsamtes Rosenheim, auf Nachfrage. Tote Nutztiere müssten in eine Tierkörperbeseitigungsanlage gebracht und aus diesem Grund abtransportiert werden, wenn sie im unwegsamen Gelände verenden, erklärt Fischer. Dazu sei der Landwirt verpflichtet. Eine Ausnahme gebe es nur, wenn es in der Nähe des verendeten Tieres weder einen Wanderweg noch ein Gewässer gebe. „In diesem Fall war in unmittelbarer Nähe der Gießenbach, der in ein Wasserschutzgebiet fließt“, sagt Fischer. Da die Gefahr bestand, dass durch den Kadaver der Kuh Krankheitserreger in das Wasserschutzgebiet kommen, musste das Tier abtransportiert werden. Die Besitzer selbst wollten sich zu dem Vorfall nicht äußern.

Kreisbäuerin Katharina Kern erklärte auf Nachfrage, dass eine Kuhrettung per Hubschrauber keine Seltenheit sei: „Das passiert jedes Jahr.“ Und wo eine normale Zugmaschine nicht hinkomme, müsse der Hubschrauber ausrücken.

Dass eine weidende Kuh auf der Alm verletzt wird, könne verschiedene Gründe haben, erklärt Kern. Zum einen spiele das Wetter eine erhebliche Rolle: „Gerade, wenn es länger regnet, wird es gefährlich.“ Durch den Regen weiche der Boden auf und die Tiere würden ihren „guten Tritt“ verlieren. „Dann verletzen sie sich oder verenden“, so die Kreisbäuerin.

Zum anderen könnten aber auch Einflüsse von außen einen Sturz verursachen. „Gleitschirmflieger machen den Kühen auch Angst“, sagt Kern. Auch frei herumlaufende Hunde könnten die Tiere in Panik versetzen. Die Kreisbäuerin hat selbst schon einige Kühe verloren. Daher weiß sie aus eigener Erfahrung: „Das ist schlimm. Man hängt ja auch an den Viechern.“

Barbara Forster

Artikel 9 von 11