Rosenheim – Eine Delegation der Rosenheimer Grünen schilderte Ludwig Hartmann, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bayerischen Landtag, in München ihre Bedenken zu den Planungen des Brenner-Nordzulaufs. Hintergrund des Treffens war, dass die Bundesfraktion der Grünen das Projekt ausdrücklich befürwortet.
Peter Rutz, Sonja Gintenreiter, Franz Lukas und Peter Margraf von der Stadtratsfraktion sowie Hubert Lingweiler als Vorsitzender des Kreisverbands sprachen mehrere Punkte an. So seien die derzeitigen Kapazitäten der Bestandsstrecke noch lange nicht ausgelastet und könnten ihrer Meinung nach durch Modernisierung der Technik leicht verdoppelt werden. Zudem gebe es grundsätzlich kein Kapazitäts-, sondern ein Verteilungsproblem bei den Alpenübergängen. „Das Raumordnungsverfahren prüft keine wirklich alternativen Trassen, sondern lediglich die Zulauftrasse im Inntal mit verschiedenen Abweichungen“, heißt es in einer Mitteilung der Rosenheimer Grünen. Die rechtliche Grundlage, also der Bedarfs- und Wirtschaftlichkeitsnachweis, für die Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan sei nicht gegeben.
Ludwig Hartmann kann laut Pressemitteilung „den Unmut vor Ort im Inntal verstehen und nachvollziehen. Ist man als Region selbst betroffen, würde, wie bei allen großen Infrastrukturprojekten, die Situation eben anders gewertet, als wenn man den übergeordneten Aspekt im Auge hat“. Er befürworte eine Auseinandersetzung zwischen den Kreisverbänden und den Grünen der Bundespartei auf Augenhöhe und im Dialog. Bei der Umsetzung wolle man schauen, dass die Region so wenig negative Auswirkungen wie möglich abbekommt. Wo es geht, sollte die Trasse unter die Erde und Schallschutz überall Standard sein – egal, ob auf der neuen Trasse oder der Bestandsstrecke.ha