Traunstein/Mühldorf – Mindestens 19 von 38 Stichen und Schnitten gegen einen 57-Jährigen trafen Hals und Kopf, gingen teils durch bis auf die Knochen. Ein Schnitt durchtrennte eine Kopfschlagader. Das Opfer verblutete und starb kurze Zeit später im Klinikum Mühldorf. Wegen Totschlags muss sich ein 47-jähriger Hilfsarbeiter aus Mühldorf vor dem Schwurgericht Traunstein mit Vorsitzendem Richter Erich Fuchs verantworten (wir berichteten). Das Urteil soll am 4. August nach den Plädoyers verkündet werden.
Die Streitereien zwischen den Männern gipfelten laut Anklage von Staatsanwalt Markus Andrä in der Bluttat am Abend des 19. November 2019 in der Wohnung des 57-Jährigen. Unter den sechs Sachverständigen waren Rechtsmediziner des Instituts der Uni München. Erstmals in einem Strafprozess in Traunstein wurden Videos von Polizei-Bodycams gezeigt.
Zu sehen war der Angeklagte bei der Festnahme und im Haftraum bei der Blutentnahme. Der 20-fach vorbestrafte 47-Jährige verbüßte mehrmals kleine Freiheitsstrafen. Kriminalpsychologe Dr. Jürgen Thomas beschrieb den Angeklagten als intelligent, leicht kränkbar und nachtragend. Eine schwerwiegende psychiatrische Erkrankung sei auszuschließen. kd