Einst als Schutzbaum verehrt

von Redaktion

Vom Hustensaft bis zur Salbe: Fichtenspitzen sind wahre Alleskönner

Bad Aibling – Fast verträumt und melancholisch wirken die großen alten Wetterfichten hoch oben im Gebirge. Beim Anblick der gewaltigen Bergfichten verstehen wir vielleicht, dass die Fichte von unseren Vorfahren einst als Schutzbaum verehrt wurde.

Man glaubte einst, dass der stark aromatisierte Fichtenduft Mut und Kraft verleiht. In der heutigen Zeit schätzen wir die Fichten- und Tannendüfte, weil sie uns innere Ruhe und Gelassenheit schenken. Die Fichte ist ein sehr verbreiteter Nadelbaum, der im ganzen alpinen Raum beheimatet ist.

Verwendung: Fichtenspitzen (Maiwuchs), Fichtenharz

Verwechslung: Mit anderen Fichtenarten sowie mit andren Kiefernarten wie der Douglasie und mit der Eibe, die aber giftig ist.

Pflücken und Kochen: Tee aus Fichtennadeln, Fichtenspitzensirup (wird bei Husten eingesetzt), Fichtenspitzenpralinen, Fichtenharzsalbe/Wundsalbe. Junge Fichtenspitzen sind eine gute Ergänzung für Frühlingssalate und Pesto-Mischungen. Durch den Vitamin-C-Gehalt geben sie den Speisen eine leicht säuerliche Note.

Mein Tipp: Nur die jungen hellgrünen Fichtentriebe mit Erlaubnis des Besitzers sammeln. Nicht von Jungbäumen und nicht zu viele von einem Baum.

Alle Kräuterrezepte der Serie finden Sie im Internet unter www.ovb-online.de.

Das Rezept: Fichtenspitzeneis

Zutaten: 300 bis 500 Gramm Fichtenspitzen im Mai sammeln und einfrieren, ein Becher Naturjoghurt, einen halben Becher Sahne, ein bis vier Esslöffel Honig oder Zucker.

Zubereitung: Die gefrorenen Fichtenspitzen gibt man mit der Sahne, dem Joghurt und dem Honig/Zucker in eine Schüssel und püriert alles mit einem Pürierstab oder einem Mixer. Das Eis kann sofort verspeist werden und ist einfach und schnell gemacht. Besonders fein schmeckt Fichtenspitzeneis, wenn es am Ende mit dunkler Schokolade garniert wird.

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