Kiefersfelden – Die Bundespolizei hat am Wochenende auf der A93 mehrere mutmaßliche Schleuser und Urkundenfälscher gefasst. Zudem wurden bei Grenzkontrollen zwischen Tirol und Oberbayern rund 40 Migranten nach offenkundig illegalem Einreiseversuch in Gewahrsam genommen.
Bei der Überprüfung der fünf Insassen eines in Polen zugelassenen Autos stellten die Kontrollbeamten Sonntagnacht fest, dass sich lediglich der Fahrer mit einem ukrainischen Pass und einem polnischen Visum ordnungsgemäß ausweisen konnte. Seine Begleiter, zwei jugendliche und zwei erwachsene Vietnamesen, versuchten vergeblich, die Beamten mit den vorgelegten Papieren zu täuschen.
Die Bundespolizisten entlarvten alle vier vietnamesischen Reisepasse sowie die vier deutschen Visa als Fälschungen. Ersten Ermittlungen der Rosenheimer Bundespolizei zufolge handelt es sich um eine organisierte Schleusung. Der Ausgangspunkt der Schleppertour mit den gefälschten Papieren dürfte in Griechenland liegen. Nach Auskunft eines Geschleusten sollte der noch zu vereinbarende Preis für die illegale Beförderung in Deutschland „abgearbeitet“ werden. Die beiden Minderjährigen wurden der Obhut des Rosenheimer Jugendamtes anvertraut, die Erwachsenen nach Österreich zurückgewiesen. Ihr Fahrer konnte nach Polen zurückkehren, wo der 35-Jährige derzeit lebt und arbeitet. Er wird wohl schon bald mit einem Verfahren wegen Einschleusens von Ausländern zu rechnen haben.
Wegen desselben Tatvorwurfs wird sich voraussichtlich auch ein Kosovare zu verantworten haben. Der 23-Jährige saß am Steuer eines Wagens mit italienischem Kennzeichen. Weder er, noch seine Begleiter, die ebenfalls die kosovarische beziehungsweise nordmazedonische Staatsangehörigkeit haben, verfügten über gültige Einreisepapiere. Auch ihre Reise fand in der Grenzkontrollstelle auf der Inntalautobahn ein vorzeitiges Ende.