Rosenheim/Prien – Personen erschrecken Kühe, Abfälle verbleiben auf den Almen und Wanderer baden im Wassertrog – diese und ähnliche Schlagzeilen prägen aktuell die Situation in den heimischen Bergen. Die Tourismusverantwortlichen der „Anbietergemeinschaft Urlaub auf dem Bauernhof Chiemsee-Wendelstein“ (UadB) und des Chiemsee-Alpenland Tourismus (CAT) haben sich daher über Lösungswege beraten.
Kampagne für
Sensibilisierung
Somit fand sich für die bereits laufende Sensibilisierungskampagne des CAT ein weiterer Kooperationspartner, wodurch die Maßnahmen vertieft werden. CAT-Geschäftsführerin Christina Pfaffinger betonte dabei, dass ein gutes Miteinander im Interesse aller sei. Ihre Strategie: Steigerung der kommunikativen Reichweite. „Wir appellieren gemeinsam an die Vernunft unserer Gäste.“
Almen prägen das Landschaftsbild in den Bergregionen des Chiemsee-Alpenlands, sie sind Weideflächen für die Talbetriebe und gleichzeitig beliebte Ausflugsziele für Gäste und Einheimische. Derzeit gibt es in der Urlaubsregion zwischen Kampenwand und Wendelstein rund 150 bewirtschaftete Almen. „Ohne die Arbeit unserer Almbauern wäre unsere Landschaft nicht so, wie wir sie kennen und lieben“, das wissen die Touristiker. Zudem zählen sie zu den artenreichsten Kulturlandschaften in Europa.
„Hierzu leistet unsere heimische Landwirtschaft eine enorme Kraftanstrengung, die wertgeschätzt werden muss“, betont UadB-Vorsitzender Paul Arnold, „gerade unsere Betriebe sind Experten im Umgang mit Tieren und klären die Gäste direkt vor Ort auf“. Markus Bauer aus Bernau, ebenfalls von der Anbietergemeinschaft, sieht das aktuelle Problem nicht bei den Übernachtungsgästen. „Wegen Corona bleiben viele zu Hause. Es sind vor allem Tagesbesucher, die uns auf den Almen echte Sorgen bereiten“, so Bauer.
„Im Endeffekt sind wir alle nur zu Gast auf den Almen und sollten uns dementsprechend verhalten und Rücksicht nehmen“, so Sarah Müllinger, die beim CAT für die Kampagne „Servus auf der Alm“ verantwortlich ist.
Broschüren
und Videoclips
Die bereits umgesetzten crossmedialen Maßnahmen, wie beispielsweise die „Auf der Alm Dahoam“-Broschüre, Videoclips, Social-Media-Aktionen sowie klassische Printauftritte werden durch die Zusammenarbeit mit der UadB erweitert, was höhere Reichweiten generiert. Die Anbietergemeinschaft UadB stellt die gesamte Kampagne im eigenen Newsletter vor, kontaktiert die Gastgeber direkt und animiert diese, die Produkte auf den jeweils eigenen Webseiten, Social-Media-Kanälen und der digitalen Gästemappe „Gastfreund“ aufzunehmen.
Beschilderungen
in der Diskussion
Aktuell werden mit Gemeinden im Landkreis Rosenheim weitere Lösungen und Beschilderungen diskutiert. „Hier wurden im vergangenen Jahr zusammen mit dem Bayerischen Bauernverband, den Almbauern und den Orten im Chiemsee-Alpenland bereits zahlreiche Maßnahmen durchgeführt und hervorragende Basisarbeit geleistet. Diese gilt es nun weiter auszubauen“, erläuterte Pfaffinger abschließend. Anton Hötzelsperger