„Ich fühle mich an die WM in Brasilien erinnert“

von Redaktion

Hans Gehrlein, Präsident des FC-Bayern-Fanclubs „13 Höslwanger“, verrät im Interview, warum „seine“ Mannschaft das Triple holt

Höslwang – Nach dem Torhagel des FC Bayern während der jüngsten Champions-League-K.O.-Runden hat die Mannschaft das Finale der Königsklasse erreicht. Hans Gehrlein, Präsident der „13 Höslwanger“, dem größten Fanclub der Region, blickt zuversichtlich dem Triple entgegen. Im Interview verrät er, auf welches Endergebnis er tippt.

Herr Gehrlein, nach dem Sieg gegen Olympique Lyon ist das Triple für den FC Bayern greifbar nah. Wie schätzen Sie die Chancen für einen Sieg ein?

Wenn man sieht, welche hochkarätigen Mannschaften wie Chelsea, Barcelona und Lyon der FC Bayern besiegt hat, dann glaube ich, dass die Bayern durchaus favorisiert ins Finale gehen und gute Chancen haben, zu gewinnen. Ich fühle mich an die WM in Brasilien erinnert, mit Hansi Flick als Co-Trainer von Jogi Löw. Die Mannschaft wirkt geschlossener, man merkt, sie wollen unbedingt gewinnen. Das Trainer-Team hat es super hinbekommen, dass das Team eine Einheit bildet, auch die Ersatzspieler geben alles.

Hätten Sie mit einem so deutlichen Endergebnis gegen den FC Barcelona gerechnet?

Nein, eigentlich nicht. Ich war ein bisschen nervös, weil Barcelona keine gute Saison gespielt hat und es deren letzte Chance war, diese zu retten. Ich dachte, es wird ein sehr enges Spiel, weil Barcelona eine gute, personell stark besetzte Mannschaft ist. Aber, wenn es bei Bayern läuft, dann wird es schwierig, sie zu besiegen. Beim 4:2 hat man schon ein bisschen gezittert. Aber nach dem 5:2 sind die Spanier auseinandergefallen und Bayern hat nicht nachgelassen. Es war ein Spiel für die Geschichtsbücher.

Wäre der Verein dieses Jahr wieder ins Stadion gefahren?

Wir haben bis zum letzten Heimspiel gegen den FC Augsburg am 8. März die Heimspiele verfolgt, meistens im Stadion, auch wenn wir Auswärtskarten hatten. Normalerweise wäre das Finale am 30. Mai in Istanbul gewesen, da wären wir natürlich hingefahren, um die Mannschaft zu unterstützen. Durch Corona hat sich alles verändert. Jetzt unterstützen wir die Mannschaft eben von zu Hause aus am Fernseher oder Radio.

Was halten Sie von den Geisterspielen im Stadion?

Einem Fan blutet das Herz. Die Stadien sind für die Fans gebaut. Jetzt fehlt die Atmosphäre. Und es hat einen faden Beigeschmack für ein Champions-League-Finale, wenn man selbst nicht vor Ort dabei sein kann. Es ist jammerschade, aber es muss irgendwie weitergehen. Mittlerweile hat man sich daran gewöhnt. Wenn Bayern erfolgreich ist, dann freut man sich so oder so. Besonders toll ist es daher, dass das Finale im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen ist. Dann kommen alle in den Genuss, dieses Spitzenspiel zu sehen. Das wird ein schöner Sonntagabend.

Was tippen Sie, wie das Finale ausgeht?

Der FC Bayern gegen Paris Saint-Germain wird ein hochinteressantes Spiel. Paris hat eine tolle Offensive, einen tollen Trainer. Das Spiel wird taktisch geprägt sein. Aber weil Bayern derzeit so stark ist, sich die Butter nicht vom Brot nehmen lässt, werden wir 3:1 gewinnen.Interview: Tina Blum

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