Das Drehbuch für das Kopfkino ist denkbar einfach und für die meisten von uns jederzeit abrufbar: Blasmusik, Pferdegespanne, Trachtler und Gebirgsschützen in voller Montur, fröhliche Bedienungen im schmucken Dirndl, von den Festkutschen winkende Honoratioren und Tausende gutgelaunter Menschen am Straßenrand – im Idealfall bei angenehmen spätsommerlichen Temperaturen unter dem Dach eines weiß-blauen Himmels.
So sieht die Postkartenidylle eines gelungenen Herbstfestauftaktes aus. Jenes Festes, das die Menschen in Stadt und Land für gut zwei Wochen in eine Art Ausnahmezustand versetzt. Auf diesen müssen sie auch heuer nicht verzichten, leider fällt er viel trister als üblich aus.
Wie ein Dolchstoß
Corona hat schon vor Wochen dem größten Fest in der Region den Garaus gemacht. Eine Vernunftentscheidung, an der es nichts zu kritisieren gibt. Auch wenn sie nicht nur für die heimische Wirtschaft einen schweren Schlag darstellt. Die fünfte Jahreszeit nimmt schon längst einen herausragenden Platz in unserer Heimat ein, der Auftakt zu diesem Spektakel hat zumindest gefühlt beinahe Feiertagscharakter. Darauf heuer verzichten zu müssen, ist wie ein Dolchstoß für jeden, dem das Herbstfest traditionell ans Herz gewachsen ist.
Was Corona nicht zerstören kann, sind die Erinnerung an schöne Erlebnisse auf der Wiesn sowie die Hoffnung, dass nächstes Jahr wieder angezapft werden darf. So gesehen ist die Absage irgendwie auch ein Startschuss: für die Vorfreude auf die Wiesn im Jahr 2021.
Diese Vorfreude ein wenig zu wecken, dabei helfen die OVB-Heimatzeitungen gerne mit. Wir feiern mit Ihnen, liebe Leser, ab dem morgigen Samstag zwei Wochen lang Herbstfest einmal anders: mit einer täglichen Karussellfahrt voller Erinnerungen. Steigen Sie ein!