Aschau – Gute Nachricht im Fall des Aktiv-Hotels Aschau: Die Mitarbeiter des für eine Woche zwangsgeschlossenen Hotels haben sich – von einem bereits bekannten Fall abgesehen – nicht mit dem Coronavirus infiziert. Das teilte das Landratsamt gestern auf Nachfrage der OVB-Heimatzeitungen mit.
Die Mitarbeiter mussten getestet werden, nachdem vergangene Woche eine Reihe von Infektionen bekanntgeworden war. Zunächst hatte das Aktiv-Hotel das Gesundheitsamt Rosenheim über einen positiven Fall in einer Reisegruppe aus Düsseldorf informiert, die tags zuvor abgereist war. Die Mitarbeiter des Hotels wurden als nur bedingt gefährdet eingestuft, das Gesundheitsamt ordnete daher keine Quarantäne an.
Am Donnerstag schließlich teilte das Hotel mit, dass nicht nur vier weitere Personen der Reisegruppe positiv getestet worden waren, sondern sich auch noch eine Mitarbeiterin des Hotels mit dem Coronavirus infiziert hatte. Daraufhin wurde die Schließung des Hotels bis einschließlich kommenden Freitag angeordnet. Außerdem wurden noch am selben Abend die restlichen Mitarbeiter des Hotels einem Test unterzogen – mit negativem, also gutem Ergebnis. Gut auch für eine andere Schülergruppe, die im Aktiv-Hotel keinen Kontakt mit der mit coronabelasteten Gruppe gehabt hatte und nun nicht in Quarantäne gehen muss. Anders die Düsseldorfer Gruppe: 54 Schüler, vier Lehrer und der Busfahrer befinden sich nach Auskunft des Düsseldorfer Gesundheitsamts in häuslicher Isolation.
Die Gesamtzahl der im Hotel positiv Getesteten gab das Landratsamt am Freitag mit zwölf an – bis auf die eine Mitarbeiterin des Hotels alle von einer Realschule in Düsseldorf. Ob das Hotel bereits am Wochenende wieder öffnet, ist ungewiss; die Geschäftsführerin war nicht zu erreichen.
Kritik an der Informationspolitik des Gesundheitsamtes übte Aschaus Zweiter Bürgermeister Michael Andrelang. Das Amt gebe Informationen nur spärlich weiter, von der Reiheninfektion habe er über die Medien erfahren. Nachdem es sich um ein begrenztes Infektionsgeschehen gehandelt habe, sei das nicht vorrangig gewesen, sagt Michael Fischer, Sprecher des Landratsamtes. „Eine Verpflichtung hierzu besteht nicht.“ Michael Weiser