Oberaudorf – Eine Gefahr für Mountainbiker, Wanderer und Fußgänger: Ein Unbekannter hat in den Bergen, westlich von Niederaudorf, Nagelfallen aufgestellt. Mitten auf dem Wanderweg im Bereich Moosen, Sonnleiten und Grauer Stein wurden große Schrauben sowie Stacheldraht in die Wurzeln gebohrt. Die Gemeinde ist entsetzt und hat den Vorfall an die Polizei Kiefersfelden weitergeleitet. Diese ermittelt nun.
Gemeinde
erachtet Vorfall
als inakzeptabel
Es muss wohl jemand ein Problem mit Mountainbikern haben, mutmaßt Professor Dr. Matthias Bernhardt, Bürgermeister von Oberaudorf. „Das sind klassische Nagelfallen.“ Wind von dem Vorfall hat die Gemeinde am Mittwoch bekommen. Ein Bürger habe Beweisfotos und einen Sack voll Schrauben vorbeigebracht. Laut Bernhardt hat dieser am Dienstagabend mitten auf dem Wanderweg eingebohrte Schrauben und Stacheldraht auf dem Wanderweg im Bereich Sonnleiten/Grauer Stein entdeckt und versucht, sie größtenteils zu entfernen. Dass jemand versuche, auf diese Weise jemanden Schaden zuzufügen werde von der Gemeinde „stark verurteilt“, weil dies Gefahr für Leib und Leben bedeuten könne. „Gleichzeitig möchte man sich nicht ausmalen, was passiert, wenn ein Kind in eine solche Nagelfalle tritt“, sagt Bernhardt.
Die Beweismittel liegen mittlerweile der Polizei vor. „Wir sind am Anfang der Ermittlungen“, so Michael Jerger von der Polizei Kiefersfelden auf Nachfrage. Die Schrauben seien bewusst in das Holz und in die Wurzeln gebohrt worden. Es sei davon auszugehen, dass Mountainbiker damit geschadet werden soll. Gestern Vormittag hat die Gemeinde zusammen mit einem Sondengeher die Schrauben entfernt, teilte Jerger mit. Glücklicherweise sei niemand verletzt worden. Laut Florian Stuhlreiter, Leiter des Ordnungsamtes Oberaudorf, ist bekannt, dass auf diesem Weg auch einige Mountainbiker unterwegs sind, es gebe nämlich kein Verbotsschild. „Ob der Weg für Radfahrer geeignet ist, sieht wiederum jeder etwas anders.“
Facebook-Post des
Vorfalls stößt auf
Resonanz bei Bürgern
Noch gebe es keine Hinweise auf einen Täter. Jerger hofft nach der Spurensicherung auf mehr Details. Diese werden kriminalpolizeilich ausgewertet.
Bislang habe es in der Region noch keinen Vorfall wie diesen gegeben, erklärt Martin Emig, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd auf Nachfrage. Zwar stelle die Polizei fest, dass immer mehr Mountainbiker in den Wäldern und in den Bergen unterwegs seien, dass aber jemand Fallen für Biker oder Fußgänger aufstellt, höre Emig zum ersten Mal.
Bernhardt hat den Vorfall auf Facebook publik gemacht. Der Beitrag wurde über 200-mal geteilt und von einigen Bürgern kommentiert. Die Bestürzung ist groß. Der Bürgermeister hofft nun, dass der Täter von der Polizei gefunden wird.