Rosenheim/Bad Aibling – Nach dem Willen des Kreistags sollen die Gemeinden des Landkreises darüber entscheiden, wie eine Summe in Höhe von 60000 Euro verwendet werden kann, die der Freistaat dem Landkreis für die „gemeindeübergreifende Koordinierung und Unterstützung der ehrenamtlichen Corona-Hilfsangebote für Senioren“ zur Verfügung stellt. Das Geld stammt aus dem Topf der Initiative „Unser soziales Bayern: Wir helfen zusammen“, welche das bayerische Sozialministerium, die Wohlfahrtsverbände und die kommunalen Spitzenverbände gestartet haben. Gegen fünf Stimmen beschloss das Gremium bei seiner Sitzung im Bad Aiblinger Kurhaus, den von Landrat Otto Lederer (CSU) vorgeschlagenen Weg zu beschreiten. Eine entsprechende Empfehlung hatte zuvor der Kreisausschuss bei drei Gegenstimmen ausgesprochen.
Bei der Aufteilung der Summe spielen zwei Komponenten eine Rolle: ein Sockelbetrag von 200 Euro, den jede Gemeinde erhält, und eine Summe, die sich an der jeweiligen Einwohnerzahl der Kommune orientiert. Auf die Gemeinde Chiemsee als kleinste im Landkreis entfallen somit 239,05 Euro, die Stadt Bad Aibling als größte wird mit 3886,63 Euro bedacht. „Wir haben uns für diesen Weg entschieden, weil wir glauben, dass die Gemeinden am besten wissen, wie sie das Geld sinnvoll verwenden“, sagte der Landrat.
Widerstand kam vor allem aus den Reihen der Freien Wähler. Sie plädierten in einem Antrag dafür, die Summe nicht aufzuteilen, sondern in einen Corona-Sonderfonds des Landkreises zu stecken. „Da könnten wir bei einer zweiten Welle gezielt bei Härtefällen helfen. Kleine Gemeinden bekommen bei der Aufteilung nach dem jetzigen Schlüssel nur ein paar hundert Euro. Das nützt nichts“, begründete FW-Fraktionssprecher Sepp Lausch den Vorstoß. Fraktionssprecher Dieter Kannengießer (Parteifreie/ ÜWG) widersprach. „Ich finde den Vorschlag des Landrats gut. Jeder Bürgermeister weiß, wie er das Geld am besten in seiner Gemeinde einsetzen kann.“ Eine Einschätzung, die die Mehrheit teilte.Norbert Kotter