„Unkontrollierbare Partys“

von Redaktion

Corona-Lage Neuinfektionen in 27 Städten und Gemeinden

Rosenheim – Der Sommer ist gegangen, Rosenheim wieder da – auf der Landkarte der Corona-Hotspots. Auf der Karte des Robert-Koch-Instituts ist die Stadt nach einigen Wochen der Entspannung wieder rot eingefärbt. Das Gesundheitsamt meldete zum Ende der Woche eine Sieben-Tage-Inzidenz von 66,3. Unter den Corona-Brennpunkten nimmt die Stadt damit einen Platz im Mittelfeld ein, Spitzenreiter ist mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 133 der Bezirk Neukölln in Berlin.

Es fällt auf, dass sich in Stadt und Landkreis Rosenheim die Corona-Fälle an Schulen häufen (siehe Bericht links). Oliver Horner, Leiter des städtischen Ordnungsamtes, ortet die Brandherde aber woanders: in „nahezu unkontrollierbaren Party-Veranstaltungen“, die als „sehr infektionsträchtig“ bewertet werden.

Auf diese Partys zielt die neue Allgemeinverfügung, mit der die Stadt die Zügel anziehen will: Private Veranstaltungen zu Hause und in der Gastronomie dürfen in Räumen nicht mehr als 25 und im Freien nicht mehr als 50 Gäste haben. Veranstaltungen wie Gottesdienste, Amateursport oder kulturelle Veranstaltungen seien von Einschränkungen nicht betroffen, heißt es seitens der Stadt. Einfache private Zusammenkünfte – etwa Spieleabende – dürfen hingegen nicht mehr als fünf Menschen zählen. Die großzügigere 25-Gäste-Regel bezieht sich auf Familienfeiern wie Hochzeiten.

Auch an den Schulen werden die Regeln wieder verschärft. In weiterführenden Schulen in der Stadt müssen die Schüler ab der 5. Klasse Masken auch im Unterricht tragen, wenn ein Mindestabstand von 1,5 Metern nicht gewährleistet werden kann.

Ein Trost: Rosenheim taucht nach Auskunft des Gesundheitsministeriums auch weiterhin nicht auf der Liste von deutschen Risikogebieten auf, deren Bürger in Bayern und einigen anderen Bundesländern nicht beherbergt werden dürfen.

Die Zahlen aus
den Gemeinden

In der vergangenen Woche wurden 115 neue Fälle für Stadt und Landkreis Rosenheim gemeldet. Insgesamt zählt man nun 3463 Fälle von Covid-19, 2695 im Landkreis, 768 in der Stadt. Als genesen gelten mindestens 3019 Menschen.

Die Zahl der an Covid-19 Verstorbenen liegt nach wie vor bei 222 Menschen (Landkreis: 199, Stadt: 23). Deutlich gestiegen ist allerdings die Zahl der Patienten, die ärztliche Hilfe im Krankenhaus benötigen: Acht Menschen werden stationär behandelt; keiner auf Intensiv.

Im Landkreis liegt die Sieben-Tage-Inzidenz mit 27,7 so hoch wie seit Mitte Mai nicht mehr. In 26 Gemeinden wurden laut Gesundheitsamt neue Fälle registriert, die Zahl der Gemeinden mit Neuansteckungen sind damit deutlich in der Mehrheit. Die freie Kreisstadt Rosenheim liegt mit 41 Fällen weit über der Zahl vergangener Wochen. Mit jeweils sieben neuen Fällen führen Feldkirchen-Westerham, Kolbermoor und Eggstätt die Liste im Landkreis an. Fünf Infektionen gab es in Bad Aibling, Bad Feilnbach, Raubling und Brannenburg, vier Fälle wurden in Prien registriert. Drei Neuinfektionen wurden aus Bruckmühl, Großkarolinenfeld, Bad Endorf und Oberaudorf gemeldet, zwei aus Pfaffing, Schechen, Riedering und Kiefersfelden,

Einzelfälle verzeichnen Aschau, Bernau, Höslwang, Nußdorf, Rimsting, Rohrdorf, Schonstett, Stephanskirchen, Söchtenau und Wasserburg.

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