Feldkirchen-Westerham – Den Mittwoch hatte sich Martin Hagen komplett anders vorgestellt. „Eigentlich wollte ich Markus Söder im Landtag die Leviten lesen“, sagt er. Seinen Humor hat der Fraktionschef der FDP, der in Feldkirchen-Westerham aufgewachsen und heute in Baldham (Landkreis Ebersberg) lebt, offenbar nicht verloren. Statt im Landtag auf Söders Regierungserklärung zu antworten, musste sich Hagen einer Operation unterziehen. Ein bösartiger Tumor wurde entfernt. Immerhin: Die Operation ist gut verlaufen, die Prognose positiv.
Obwohl der 39-Jährige zu den jüngeren Abgeordneten im Maximilianeum gehört, hat er schon eine längere Krebshistorie. Er war Ende 20, als er erstmals einen Tumor im Unterleib ertastete. Hagen, eigentlich Sportler und Daueroptimist, musste damals feststellen, dass ihm der Kampf gegen die Krankheit mit Operation und Chemotherapie alles abforderte. Aber er gewann ihn. Ein halbes Jahr später lief er den Berlin-Marathon – sein ganz persönlicher Triumph. „Es ist eine einschneidende Erfahrung, auch wenn sie mich nicht zu einem anderen Menschen gemacht hat“, sagte er später einmal über seine Erkrankung.
Jetzt ist der Krebs zurück. Am Donnerstag vergangener Woche musste der zweifache Familienvater mit akuten Beschwerden zum Arzt – dabei wurde der Tumor entdeckt. Aktuell gehe es ihm gut, sagt der Fraktionschef. Er erholt sich noch im Krankenhaus. Mike Schier