Rosenheim/Traunstein – Die Region Rosenheim ist abgelöst als Corona-Hotspot: vom Landkreis Traunstein, der gestern mit einer 7-Tage-Inzidenz von 378 (Fälle pro 100000 Einwohner binnen sieben Tagen) auch bundesweit an der Spitze lag. Auf Nummer zwei folgte die kreisfreie Stadt Augsburg mit – Stand gestern – einer Inzidenzzahl von 318.
Über den Landkreis Traunstein schwappte die Welle offenbar am Wochenende: 331 Neuinfektionen von Freitag an, weitere 59 zu Wochenbeginn. Hinzu kommen seit Freitag vier Todesfälle – drei Männer im Alter zwischen 79 und 87 Jahren sowie ein 61-Jähriger, jeweils mit diagnostizierter Covid-19-Infektion. 49 Corona-Patienten vermelden die Kliniken, davon zehn auf Intensivstation. Verbleibende Intensivkapazitäten: 37 Betten. „Das macht uns Sorgen“, erklärt Traunsteins Landrat Siegfried Walch (CSU). Bereits seit Mitte November sei fast ein Viertel der Intensivkapazität belegt.
Die Gründe für die explodierenden Zahlen? Laut einem Sprecher des Gesundheitsamtes Traunstein handelt es sich um ein „flächendeckendes, diffuses und dynamisches Infektionsgeschehen“. „Örtliche Hotspots“ seien nicht auszumachen.
Neumeldungen und weiterer Todesfall
Die Corona-Zahlen für die kreisfreie Stadt Rosenheim weisen indes eine vorsichtige Entspannung auf: Die 7-Tage-Inzidenz ist gestern mit 297 wieder unter die Marke von 300 gesunken – bei zuletzt drei Neumeldungen am Montag (Stand 10. November). Über der magischen Grenze liegt indes der Landkreis Rosenheim mit einer Inzidenz von 303 und zuletzt 56 Neumeldungen. Im Landkreis ist zudem ein weiterer Todesfall (mit oder an Covid-19 verstorben) hinzugekommen.
Überdies meldet das Staatliche Gesundheitsamt Rosenheim wieder eine ganze Reihe Corona-Fälle an Kitas und Schulen. Jeweils eine Person mit positivem Testergebnis gibt es an der FOS/BOS Rosenheim, der Wilhelm-Leibl-Realschule Bad Aibling, im Kindergarten St. Bartholomä Bernau und in der katholischen Kindertagesstätte St. Peter und Paul Rott. Zwei positive Tests liegen für die Mittelschule am Luitpoldpark Rosenheim vor. Für alle engen Kontaktpersonen hat die Behörde eine 14-tägige Quarantänezeit angeordnet.
Sinkende Fallzahlen meldet inzwischen der Landkreis Berchtesgadener Land, der bereits Tage vor dem bayernweiten Lockdown herunterfahren hatte müssen. Hier ist die 7-Tage-Inzidenz aktuell bei 142.
Deutlich über der Marke 200 liegen die Landkreise Mühldorf und Altötting mit einer Inzidenzzahl von 254 und 235. Im westlichen Nachbarlandkreis Miesbach ist die Inzidenz aktuell bei 170 (Stand 10. November).
Bei Weitem höher sind die Fallzahlen im benachbarten Österreich mit einer 7-Tage-Inzidenz von zuletzt 499 (landesweit) und 707 in Tirol.Rosi Gantner