Leicht sinkende Fallzahlen: Trendwende?

von Redaktion

Corona-Lage Weiterer Anstieg in der Region ausgebremst

Rosenheim – Deutschlandweit steigen die Corona-Fallzahlen weiter an, in der Region scheint sich die Lage indes zu stabilisieren – wenn auch auf einem nach wie vor hohen Niveau. Die 7-Tage-Inzidenz in Stadt und Landkreis Rosenheim liegt zwischenzeitlich wieder unter der Marke 300. Seit dieser Woche sind gar leicht rückläufige Fallzahlen zu verzeichnen, was für Erleichterung sorgt.

Das Staatliche Gesundheitsamt Rosenheim geht demzufolge im aktuellen Lagebericht, der regelmäßig Ende der Woche veröffentlicht wird, von einer „deutlichen Abschwächung des Infektionsgeschehens“ aus. „Die Beschränkungsmaßnahmen der Staatsregierung dürften zudem in etwa ein bis zwei Wochen ihre volle Wirkung entfalten“, so Behördenleiter Dr. Wolfgang Hierl.

Seit dem letzten Bericht (5. November) wurden dem Gesundheitsamt 861 neue Fälle für Stadt und Landkreis Rosenheim gemeldet (-12 gegenüber der Vorwoche). Bisher sind insgesamt 6367 Fälle von Covid-19 für die Region registriert (Landkreis: 4981, Stadt: 1386; Stand 13. November).

Regionale
Hotspots

Zu den regionalen Hotspots zählen diese Woche – abgesehen von der kreisfreien Stadt Rosenheim mit 163 Neumeldungen – die Gemeinde Raubling mit 46 registrierten Neuinfizierten, gefolgt von Bruckmühl mit 45, Kolbermoor mit 40 und Bad Aibling mit 38 Fällen.

Ebenfalls im zweistelligen Bereich liegen: Bernau mit 28 Neumeldungen binnen einer Woche, Prien und Bad Endorf mit 27 Fällen, Rohrdorf und Kiefersfelden mit 26, Tuntenhausen mit 25, Stephanskirchen mit 24, Halfing mit 23, Aschau mit 21 und Oberaudorf sowie Söchtenau mit 20 Fällen.

Gefolgt von: Wasserburg mit 19 gemeldeten Neuinfizierten, Höslwang und Bad Feilnbach 17, Großkarolinenfeld, Riedering und Samerberg jeweils 15, Feldkirchen-Westerham und Neubeuern 14, Babensham 13 und Rimsting zwölf Fälle. In zahlreichen weiteren Gemeinden gibt es Zuwächse im einstelligen Bereich.

Weiter erhöht auf insgesamt 233 hat sich die Zahl der Personen, die bislang an oder mit Covid-19 verstorben sind (Landkreis 210/+2; Stadt 23). Von den Verstorbenen waren sieben Personen unter 60 Jahren, 151 über 80 Jahre alt (+1). Die Zahl der für genesen Erklärten liegt bei 3484 (+162).

Die 7-Tage-Inzidenz (Fälle pro 100000 Einwohner während der letzten sieben Tage) liegt mit Stand 13. November (0 Uhr) für die Stadt Rosenheim bei 259,6 (Vorwoche: 282), für den Landkreis Rosenheim bei 266,3 (Vorwoche: 266). Anfang der Woche hatten Stadt und Landkreis noch jeweils den Schwellenwert von 300 gerissen (10. November: Stadt mit Höchstwert 313; Landkreis-Höchstwert 302).

Die Infektionsübertragungen ereignen sich nach wie vor überwiegend im privaten Umfeld, so die Analyse der Behörde. Ein weiterer Faktor: Infektionen und Folgefälle in Schulen, vereinzelt auch in Kindertageseinrichtungen (wie berichtet).

Zunehmende Bedeutung erlangen laut Gesundheitsamt überdies Ausbrüche in Einrichtungen wie Kliniken, Pflege- und Behindertenheimen sowie Asylbewerberunterkünften. Zuletzt hatte unter anderem ein positiver Fall in einer Asyleinrichtung in Frasdorf, wie berichtet, für Aufsehen gesorgt. Die Unterkunft steht nun unter Quarantäne und ist mit einem Bauzaun umgeben.

Reha-Klinik
weiter außer Betrieb

Nach wie vor „vom Netz“ ist nach einem massiven Corona-Ausbruch die Medical-Park-Rehaklinik „Kronprinz“ in Prien (83 Mitarbeiter und Patienten Corona-positiv), die frühestens Mitte nächster Woche wieder Patienten aufnehmen kann.

Immerzu neue Fälle – für Gesundheitsamts-Chef Hierl deshalb noch lange kein Grund zur Entwarnung: „Trotz des aktuell eingetretenen Rückgangs der Fallzahlen ist der exponentielle Anstieg der letzten Wochen besorgniserregend und dramatisch. Insbesondere die Ausbrüche in den medizinischen Einrichtungen wie Kliniken und Heimen bereiten uns Sorgen.“ Er fürchtet weiter um betagte Personen sowie Patienten mit Grunderkrankungen und geschwächtem Immunsystem. Für sie könnte eine Infektion mit schweren Krankheitsverläufen und Todesfällen verbunden sein.

Hinweise sind für den Behördenleiter die gestiegenen Behandlungszahlen auf den Normalstationen und gerade auch auf den Intensivstationen in den Kliniken der Region. Deshalb gibt Hierl weiter als vorrangiges Ziel aus: eine Überlastung der Krankenhäuser zu vermeiden. „Das gelingt aber nur, wenn sich alle Bürger streng an die Hygieneregeln halten“, appelliert er eindringlich.

Im Romed-Klinikverbund mit seinen Standorten Rosenheim, Bad Aibling, Wasserburg und Prien war die Lage bis gestern stabil. Insgesamt werden derzeit laut einer Romed-Sprecherin 44 Patienten (Stand 13. November) mit Covid-19 stationär behandelt, zehn davon auf Intensivstation (+1 gegenüber dem Vortag).

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