Advent – nach christlicher Überzeugung die Zeit der Hoffnung, des Erwartens und der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest. Der Volksmund spricht gern auch von der staden Zeit, obwohl sie wohl für die meisten von uns Jahr für Jahr alles andere als stad ist. Vor allem auch, weil wir so vieles noch in den letzten Wochen des Jahres erledigt haben wollen. Weil wir manchmal von einer Weihnachtsfeier zur anderen hetzen und nicht zuletzt deshalb, weil die Suche nach passenden Weihnachtsgeschenken oftmals mit mehr Hektik verbunden ist als mit Vorfreude auf das Fest.
Corona hinterlässt heuer auch im Advent unvermeidbar seine Spuren. Es fehlt die heimelige Atmosphäre, die Weihnachtsmärkte vermitteln; traditionelle Adventssingen fallen aus, Krippenspiele müssen abgesagt werden; Dutzende Basare, an denen Ehrenamtliche oftmals ein breites Angebot vom Selbstgebastelten bis hin zum Kinderpunsch für soziale Zwecke verkaufen, werden Opfer dieses kleinen Virus‘. Die Liste dessen, was wir vermissen werden, ist lang.
Die Krankheit schlüpft in die Rolle eines verhassten Entschleunigers, der der Adventszeit ein wenig Stille und damit etwas von ihrem ursprünglichen Charakter zurückgibt. Zumindest ein kleiner Lichtblick im Meer der Bitterkeiten, die die Pandemie nicht nur der Wirtschaft seit Monaten beschert.
Nutzen wir die Chance, um in den kommenden Wochen wenigstens den einen oder anderen Moment etwas Zeit für uns selbst zu finden. Getragen von der Hoffnung auf eine Rückkehr zu einem Leben, in dem Corona deutlich an Bedeutung verliert. Auch wenn die Adventszeit dann wieder stressiger zu werden droht.